Hamburg
Polizei in Hamburg sucht nach Leiche von vermisster Hilal

10.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:42 Uhr
Bei der Suche nach der Leiche der vermissten Hilal wird auch ein Leichenspürhund eingesetzt. −Foto: Bodo Marks

Fast zwei Jahrzehnte nach dem Verschwinden des Kindes Hilal in Hamburg haben die Ermittler einen neuen Hinweis bekommen. 50 Beamte sind im Altonaer Volkspark im Einsatz. Anfang des Jahres hatte die Soko Cold Cases einen neuen Anlauf in den Ermittlungen unternommen.

Mehr als 19 Jahre nach dem Verschwinden des vermissten Mädchens Hilal verfolgt die Hamburger Polizei nun eine neue Spur in dem Fall.

Nach einem aktuellen Zeugenhinweis begannen mehr als 50 Beamte am Montag eine Suche nach der Leiche des Kindes im Altonaer Volkspark, wie ein Polizeisprecher sagte. In einem abgesperrten Gebiet entfernten Bereitschaftspolizisten das Untergehölz und fegten den Waldboden. Dann untersuchten sie den Untergrund mit Sondierungsstangen nach Auffälligkeiten. Im Einsatz waren ein Leichenspürhund und drei Bagger, darunter ein größerer Raupenbagger, wie eine Polizeisprecherin mitteilte.

Das türkische Schulmädchen aus dem Stadtteil Lurup hatte am 27. Januar 1999 ein gutes Halbjahreszeugnis nach Hause gebracht. Der Vater erlaubte der damals Zehnjährigen, sich Süßigkeiten im benachbarten Einkaufszentrum „Elbgaupassage“ zu kaufen. Seitdem wird Hilal vermisst. Zunächst hatte sich der Verdacht gegen die Familie gerichtet, dann gegen einen Mann, der schon mal ein Kind entführt hatte. Ihm war im Fall Hilal aber nichts nachweisbar.

2005 nahm die Polizei einen anderen Mann fest, der bereits ein Mädchen gewürgt hatte. Er gestand der Mordkommission, Hilal entführt und getötet zu haben. Als die Polizei am nächsten Tag mit ihm zur Suche nach der Leiche in den Volkspark fuhr, sah der Verdächtige, dass Pressevertreter schon auf ihn warteten. Daraufhin widerrief er sein Geständnis und weigerte sich, den genauen Ort zu zeigen, an dem er angeblich die Leiche abgelegt hatte. Die Polizei hatte vergeblich nach den Überresten des Kindes gesucht. Nun habe sich ein neuer Zeuge gemeldet und einen Hinweis auf einen Ort in der Nähe des damals durchsuchen Areals gegeben, sagte der Polizeisprecher.

Anfang des Jahres, genau 19 Jahre nach dem Verschwinden des Mädchens, hatte die Soko Cold Cases einen neuen Anlauf in den Ermittlungen gestartet. Die Polizei brachte eine sogenannte Fahndungserinnerung in dem Einkaufszentrum an, wo das Kind zuletzt gesehen worden war. Auf der Tafel ist ein Bild des Mädchens sowie ein Zeugenaufruf zu sehen. Für den entscheidenden Hinweis lobte die Staatsanwaltschaft Hamburg eine Belohnung von 5000 Euro aus. Hilal ist das einzige Kind in Hamburg, das seit langer Zeit vermisst wird.

Fahndungsaufruf Hilal

dpa