"Lockdown" und "Shutdown": Das ist der Unterschied

Corona-Vokabular

17.12.2020 | Stand 23.09.2023, 16:03 Uhr
  −Foto: Arne Dedert/dpa

So neuartig wie das Corona-Virus waren die Begriffe "Lockdown" und "Shutdown" für viele Deutsche in diesem Jahr. Gleichwohl sie oft synonym verwendet werden, gibt es Unterschiede.

Lockdown wörtlich: abgeriegelte Gebäude oder Gegenden

Politiker wie Angela Merkel und Markus Söder nehmen den Begriff "Lockdown" aktuell ständig in den Mund. Und seit heute ist selbiger auch bundesweit in Kraft. Laut "Cambridge Dictionary" steht das englische Wort "Lockdown" für eine Situation, in der Gebäude oder Gegenden nicht verlassen oder betreten werden dürfen. Der Duden erklärt die Bedeutung des Wortes mit "Ausgangssperre; Abriegelung". Abgeriegelt ist in Deutschland aber aktuell keine Gegend. Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache erweitert deshalb die Bedeutung von Lockdown auf: "Zeitraum, in dem fast alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten auf politische Anordnung hin stillgelegt sind."

Shutdown: vorübergehendes Einstellen des Betriebs

Das Cambridge-Wörterbuch beschreibt dagegen "Shutdown" als "Situation, in der ein Unternehmen oder ein großes Gerät normalerweise für einen vorübergehenden Zeitraum den Betrieb einstellt". Von Abriegeln ganzer Gegenden ist hier keine Rede. Das "große Gerät" wären im Fall von Deutschland Teile der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens.

Bundeskanzlerin Angela Merkel nahm im April erstmals das Wort "Shutdown" öffentlich in den Mund. Damals hatten die Kanzlerin und ihre politischen Mitstreiter noch die Hoffnung, keinen weiteren "Shutdown" verhängen zu müssen. Bei einem "erneuten exponentiellen Wachstum der Infektionszahlen" aber sei dieser "unvermeidlich". Und das wurde er letztendlich auch.

Sebastian Meirandres