Berlin
1000 Euro im Monat: Berliner Verein verlost Grundeinkommen

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14.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:33 Uhr
Der Verein "Mein Grundeinkommen" verschenkt 30 bedingungslose Grundeinkommen von monatlich 1000 Euro für ein halbes Jahr. −Foto: Monika Skolimowska (ZB)

Berlin - 1000 Euro Grundeinkommen pro Monat - der Berliner Verein "Mein Grundeinkommen e.V." macht es möglich. Eine Idee, die besonders in Zeiten von Corona an Brisanz gewinnt.

Das Thema bedingungsloses Grundeinkommen ist jetzt aktueller denn je: Denn in der Corona-Krise brechen vielen Menschen Aufträge und Einnahmen weg. Auch der Deutsche Musikrat hatte kürzlich eine auf sechs Monate befristetes staatliche Zahlung in Höhe von 1000 Euro für Künstler gefordert.

Wer freiberuflich arbeite, stehe durch die Corona-Krise vor Hartz IV, erklärte Vereinsgründer Michael Bohmeyer. Menschen, die in Kurzarbeit geschickt würden oder für die Kinderbetreuung unbezahlten Urlaub nehmen müssten, würden sich verschulden. "Das Grundeinkommen durchbricht diese Abwärtsspirale." 

Um dieses Grundeinkommen abzusahnen, muss man Glück haben. Denn zuerst entscheidet das Glücksrad von "Mein Grundeinkommen e.V." über den Sieger, der den Lostopf voll mit Spenden und Beiträgen bekommt. 

561 Menschen haben schon gewonnen

Über den monatlichen Tausender konnten sich nach Angaben von Mein Grundeinkommen e.V. seit 2014 schon 561 Menschen freuen. Immer wenn 12.000 Euro an Spendengeldern zusammengekommen sind, wird ein Grundeinkommen von 1000 Euro pro Monat für ein ganzes Jahr ausgeschüttet. Auf seiner Seite wirbt der Verein: "181.502 Menschen haben bisher 561 Grundeinkommen finanziert." (Stand 14.04.2020)

 

 

 

Kritik am Grundeinkommen

Das Konzept des Grundeinkommens - manchmal ist auch von Bürgergeld die Rede - ist politisch umstritten. Beim bedingungslosen Grundeinkommen geht es um eine Leistung, die jedem Bürger zustehen soll - unabhängig von dessen Lebensverhältnissen und dem Status der Beschäftigung. Also auch Gutverdienern, Babys und Senioren. Kritiker lehnen die Idee unter anderem als "Fehlorientierung" oder "Stillhalteprämie" für Menschen ab, denen man keine Perspektive der Erwerbsarbeit mehr biete.