Trauer um Schauspieler
TV-Star mit Down-Syndrom: Schauspieler Bobby Brederlow ist tot

22.11.2024 | Stand 22.11.2024, 18:10 Uhr |

Der Schauspieler Bobby Brederlow mit Gerd Brederlow (l) und Udo Bandel 2015 bei der 50. Verleihung der Goldenen Kamera in den Messehallen in Hamburg. Nun ist Bobby Brederlow im Alter von 63 Jahren gestorben. − Foto: Christian Charisius/dpa

Als erster Schauspieler mit Down-Syndrom in Deutschland ist Bobby Brederlow bekannt geworden. Er nutzte seine Prominenz, um für das Thema zu sensibilisieren. Jetzt ist der TV-Star gestorben.

  

Der Münchner Schauspieler Bobby Brederlow ist im Alter von 63 Jahren gestorben. Er sei in der Nacht zu Freitag friedlich eingeschlafen, teilte sein Bruder Gerd Brederlow der Deutschen Presse-Agentur mit. Zuerst hatten Münchner Merkur und tz über den Tod des Schauspielers berichtet.

Brederlow wurde als Deutschlands erster Schauspieler mit Down-Syndrom (Trisomie 21) bekannt und war seit Ende der 1990er Jahre in zahlreichen Produktionen zu sehen. Seine Prominenz nutzte er, um sich für Menschen mit Behinderung starkzumachen. In den vergangenen Jahren war es ruhig um den Münchner geworden.

Der lebensfrohe Mann drehte an der Seite von Schauspielgrößen wie Senta Berger, Veronica Ferres und Friedrich von Thun. Er stand für „Liebe und weitere Katastrophen“, „Für alle Fälle Stefanie“, „Tatort“ und „Rosamunde Pilcher“ vor der Kamera. Der Film „Bobby“ erzählte 2002 die Lebensgeschichte des Schauspielers und wurde mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt Brederlow einen Bambi und das Bundesverdienstkreuz.

An Demenz erkrankt und pflegebedürftig



Brederlow war an Demenz erkrankt und wurde in den vergangenen Jahren von seinem Bruder und dessen Partner gepflegt. Ein Umzug aufgrund einer Eigenbedarfsklage habe dem Schauspieler zusätzlich zu schaffen gemacht, sagte Gerd Brederlow. Sein Bruder habe in der Folge seine Sprache verloren. Gehen habe er zuvor schon nicht mehr können.

Sie seien rund um die Uhr für Bobby da gewesen, erzählte Brederlow spürbar bewegt am Telefon. Ihnen sei wichtig gewesen, dass Bobby zuhause sterben konnte. Nun wollen sie für ihn eine große Trauerfeier organisieren. Das hätte er sich gewünscht, sagte der Bruder.

− dpa



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