Der Deutsche Schaustellerbund hat sich dafür ausgesprochen, Messer und Waffen auf Weihnachtsmärkten und Christkindlmärkten zu verbieten. Zudem soll Videoüberwachung für mehr Sicherheit sorgen – Datenschutz dürfe kein Schutzschirm für Täter sein.
Präsident Albert Ritter sagte der „Rheinischen Post“ (Mittwoch), nach dem Attentat von Solingen seien die Sicherheitskonzepte noch einmal verstärkt worden. „Alles Menschenmögliche wird getan, um die Weihnachtsmärkte so sicher wie möglich zu machen.“ In diesem Jahr geht der Schaustellerbund von 3250 Weihnachts- und Christkindlmärkten bundesweit mit rund 160 Millionen Besuchern aus.
Ritter rief dazu auf, Weihnachtsmärkte zu Waffenverbotszonen zu erklären. Dann könnten Polizei und Behörden Taschenkontrollen durchführen. Die Erfahrung zeige, „dass es erhebliche Fundzahlen bei Kontrollen an den Eingängen gibt“, ergänzte er. Da seien dann Dinge dabei, „die auf einer Kirmes, einem Volksfest oder einem Weihnachtsmarkt absolut nicht zu suchen haben“.
Zeitlich befristete Videoüberwachung
Außerdem befürwortete er die zeitlich begrenzte Videoüberwachung. „Datenschutz darf kein Schutzschirm für Täter sein“, sagte Ritter. Laut Verband öffnen die ersten Weihnachtsmärkte schon Anfang November. Traditioneller Start ist aber erst Mitte bis Ende November.
Nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz 2016, bei dem elf Menschen starben, hatten viele Kommunen Sicherheitskonzepte mit Lkw-Sperren, Betonbarrieren und Security entwickelt. Nach dem Attentat von Solingen gibt es in diesem Jahr Sorge vor möglichen Messerattacken.
− kna
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