Porträt der Organistin und Geigerin
Lust am Üben

Der erste Klassikförderpreis geht an Luise Künzl

30.11.2022 | Stand 18.09.2023, 22:33 Uhr

Luise Künzl ist Organistin und Pianistin. Foto: Stadt Ingolstadt

Wahrscheinlich ist es eine besondere Ehre, mit einem Preis ausgezeichnet zu werden, der zum ersten Mal vergeben wird. Der Klassikförderpreis war lange in der Diskussion, nun wurde er erstmals verliehen. Geehrt wurde dabei die erst 17-jährige Ingolstädter Schülerin des Gnadental-Gymnasiums Luise Künzl.

Die Nachricht vom Preisgewinn kam für sie völlig überraschend per Telefon vom Kulturreferenten Gabriel Engert, der zunächst nur ihre Mutter erreichte.

Die Begabung für Musik ist bei Luise Künzl offensichtlich. Mit fünf Jahren erhielt sie den ersten Klavierunterricht. Mit neun Jahren begann sie auch Orgel zu spielen, nach ihrem Übertritt ins Gnadenthal-Gymnasium wählte sie Orgel als Hauptfach. Mit 13 Jahren absolvierte sie die D-Prüfung zur nebenamtlichen Kirchenmusikerin im Bistum Eichstätt. In Verbindung mit ihrer aktuellen Ausbildung zur C-Kirchenmusikerin erhält sie Orgelunterricht bei Christoph Hämmerl.

Seit Oktober 2019  ist sie außerdem Jungstudentin in den Fächern Klavier und Orgel an der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg. Beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ 2021 war sie auf Bundesebene auf dem Klavier erfolgreich, in der Kategorie Orgel gewann sie einen 1. Preis.

Gerade im Bereich der klassischen Musik ist Fleiß eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg. Luise Künzel ist tatsächlich eine harte Arbeiterin. Selbst zu Schulzeiten übt sich nicht weniger als drei bis vier Stunden nach dem Unterricht. Und in den Ferienzeiten werden es manchmal bis zu zehn Stunden.

Wie so oft bei hochbegabten Musikern empfindet sie die langen Stunden des Übens nicht als Last. „Das ist für mich immer motivierend, das macht Spaß“, erzählte sie unserer Zeitung vor einiger Zeit.

Von der Orgel war Luise Künzl schon als sehr kleines Kind fasziniert. Damals kam bei ihr bereits der Wunsch auf, dieses vielseitige Instrument eines Tages zu erlernen. Die Musik wurde ihr durchs Elternhaus nahegebracht, ihre Mutter spielt gern Klavier, ein Großvater war Sänger.

Allerdings liebt Luise Künzel gleichermaßen das Klavier. „Ich bin zwischen beiden Instrumenten hin- und hergerissen“, sagt sie. „Ich weiß immer noch nicht, welches Instrument ich am Ende im Hauptfach studieren möchte.“

In Konzerten ist sie mit beiden Instrumenten bereits öffentlich aufgetreten – im vergangenen Jahr etwa an der Orgel von St. Anton in Ingolstadt. Mit einem Satz aus einem Mozart-Klavierkonzert debütierte sie zudem mit der Bad Reichenhaller Philharmonie – „eine sehr schöne und spannende Erfahrung“, erzählt sie.

jsr