Musical-Stars
Lizenz zu begeistern: Bond-Songs im Deutschen Theater München

20.11.2024 | Stand 20.11.2024, 5:02 Uhr |

Nicht nur für Filmfans: Thomas Borchert und Navina Heyne in „Let the sky fall“. Foto: Gracia

Für einen Abend lautet die Vorwahl von München nicht 089 sondern 007. Denn die beiden Musicalstars Thomas Borchert und Navina Heyne erweisen mit ihrem Programm „Let The Sky Fall“ am Montag im Deutschen Theater dem berühmten fiktiven britischen Geheimagenten James Bond musikalisch die Ehre.

Beim gemeinsamen Konzert beweisen sie mit Bond-Bravour, dass sie die Lizenz zum Begeistern haben. Gemeinsam mit der „Shaken Not Stirred“-Band präsentieren sie nicht nur die legendären Film-Hits.

Die Band betritt als erstes die schlicht gehaltene Bühne im Deutschen Theater, bevor Borchert im schwarzen Smoking und seine Ehefrau Heyne im glamourösen Minikleid erscheinen und gemeinsam und abwechselnd die großen Bondsongs aus über sechs Jahrzehnten zum Besten geben. Klassiker wie „Goldfinger“ im Original von Shirley Bassey singt Heyne, ihr Ehemann „Thunderball“, seinerzeit von Tom Jones intoniert.

Programm arbeitet sich an 007-Schauspielern ab

Dazu gibt es die Anekdoten, dass Bassey bei den Aufnahmen ihren BH ausziehen musste um genug Puste zu haben und Jones sich festhalten musste, um den gewaltigen Schlusston zu halten. Weder Heyne noch Borchert haben das heute nötig, können aber trotzdem mit dem einen oder anderen Schlusston glänzen.

Das zweiteilige Programm arbeitet anhand der unsterblichen Melodien die unterschiedlichen 007-Darsteller von Sean Connery über Roger Moore, Timothy Dalton und Pierce Brosnan bis hin zu Daniel Craig ab. Dabei streitet das stimmgewaltige Paar schon mal humorvoll über den besten Schauspieler für die ikonische Rolle.

Und sie kriegen sich darüber in die Wolle, wer welchen Song singen darf. Borchert besteht auf den ursprünglich weiblich präsentierten aus „Moonraker“ und „Golden Eye“, während Heyne sich unter vorgehaltener Waffe „Writings On The Wall“ von Sam Smith sichert.

Mit diesem Stück aus dem Film „Spectre“ liefert sie mit pianistischer Begleitung ihres Mannes ein – wenn nicht gar das Highlight des Abends ab. Verve und Timbre sorgen für Gänsehaut im gut besetzten Saal.

Borchert und seine Frau spielen sich die Bälle zu

Humoristisch und harmonisch spielt Borchert sich mit seiner Frau immer wieder die (Feuer)Bälle zu. Dabei sitzt nicht unbedingt jeder Witz. Den Filmproduzenten Albert R. Broccoli als Zucchini zu bezeichnen – na ja. Borcherts Smoking, wechselnde spektakuläre Abendkleider von Heyne sowie vor allem die Töne sitzen umso perfekter. Immer wieder tänzelt er lässig und gibt eine wirklich gute Figur ab. Der nächste Bonddarsteller wird er wohl trotzdem nicht werden. Navina Heyne greift stil- und kraftvoll zum Mikro, zu Perkussionsinstrumenten und Melodica. Hier sind zwei Vollblutmusiker am Werk. Eine Show nicht nur für Filmfans, sondern auch Freunde großer und dramatischer Klänge.

DK


Zu sehen und zu hören am 5. Juni 25 in Fürth im Stadttheater und am 6. Juni im Kleinen Theater Haar bei München.

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