Ein reisender Mann

Christoph Ransmayrs Lebenseinsichten

15.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:29 Uhr

−Foto: Foto: Johannes Cizek

Christoph Ransmayr ist einer der wenigen deutschsprachigen Schriftsteller, die höchst poetisch, zutiefst menschlich-anrührend Fiktion und Tatsachen verbinden. Vor allem ist der 1954 in Wels (Österreich) geborene Ransmayr weit gereist, hat den Erdball nicht nur umrundet, sondern sich den Blick für die besonderen Momente, die großen Tragödien und Freuden, für die kleinen Kümmernisse ebenso wie für Glücksmomente erhalten.

Immer sieht er genau hin, ist voll konzentriert auf jede noch so kleine Begebenheit. Stets berührt er grundlegende Fragen des Menschseins – wie im Abenteuerroman „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“, dem Bericht über die österreichisch-ungarische Nordpolexpedition im Jahr 1873. Nach Ingolstadt kommt er am 16. April mit seinem „Atlas eines ängstlichen Mannes“, seinen auf vielen Reisen gesammelten Begegnungen und Beobachtungen.

Mit 70 Prosastücken, die bis auf eines mit „Ich sah. . .“ beginnen, zeichnet Ransmayr ein kartografisch genaues Abbild der Erde. Doch sucht er nicht nur die geografische Weite, sondern lotet deren Tiefe, die Geschichte und Geschichten, die Menschen, ihre Wünsche, Hoffnungen und ihr Glück in seiner prägnanten, rhythmischen Prosa ein. DK