Barockopern sind bewährte Blutdrucksenker, das ist angeblich sogar wissenschaftlich nachweisbar. Wer schon einmal einen Monteverdi oder Händel konzertant angehört hat, wird das bestätigen können: Wiederholungen, Generalbass und die Armut an „Handlung“, wie man sie aus späteren Opern oder dem Sprechtheater kennt, erzeugen musikalische Sphären, die herkömmliches Zeitempfinden auf den Kopf stellen. Nicht so bei der Premiere von „Alcina“ am Münchner Gärtnerplatztheater. In der Inszenierung von Magdalene Fuchsberger wird geturnt und gefummelt, dass man schier den Überblick verlieren könnte.