Vor mittlerweile fast drei Jahren halt Walter Kiesbauer das Symphonische Salonorchester als Dirigent übernommen. „Und auf einmal war ich mit dieser Tradition des Walzers konfrontiert“, erzählt der Dirigent und Komponist. Der sei „sauschwer“ zu dirigieren. Vom Walzer wollte sich Kiesbauer mit dem Salonorchester weiterbewegen, auf zu neuen Ufern.
Und neben den festen Bausteinen in der Konzertsaison – dem Herbstkonzert, dem Neujahrskonzert und der Ballnacht im Februar – setzt er am Sonntag, 6. Oktober, um 16 Uhr einen zusätzlichen Akzent im Ingolstädter Konzertkalender. „Herzenssache“ heißt das Programm, das er zusammen mit Musikerinnen und Musikern des Projektorchesters und des Salonorchesters Ingolstadt in der Piuskirche umsetzt.
Herzensangelegenheit in Konzertform
Die ausgewählten Werke und Komponisten haben keinerlei inhaltlichen Bezug, keinen roten Faden. Es sind einfach „schöne Nummern“, sagt Kiesbauer. Es ist eben eine Herzensangelegenheit, die er in Konzertform gießen wollte. Die Besetzung ist kleiner als bei anderen Konzerten des Salonorchesters, beinahe kammermusikalisch, erzählt er.
„25 Musikerinnen und Musiker, das ist im Grunde genommen die Hälfte der normalen Besetzung. Streicher und einfaches Holz, keine Blechbläser.“ Für das große Besteck wäre die Piuskirche nicht gemacht. „Das würde den Raum erschlagen.“
Also hat Kiesbauer neue Arrangements der Werke geschrieben, damit sie in den Raum und auf die Besetzung passen. Da gibt es zum Beispiel „Chambre séparée“ aus der Operette „Der Opernball“ von Richard Heuberger.
„Einfach seinen Träumen nachhängen“
„Da habe ich zu meiner Konzertmeisterin gesagt: Ich möchte, dass du das Solo so schön spielst, dass die Leute danach sagen, dass es sich allein deswegen gelohnt hat zu kommen.“ Für diese „Herzenssache“ wünscht er sich einen durchsichtigen Klang von seinem Orchester. „Dass man einfach seinen Träumen nachhängen kann.“
Auch Eigenkompositionen hat Kiesbauer in dem Programm aufgenommen. „Afrika“, aus einem szenischen Konzert, oder „Die Launen der Verliebten“.
Betörend schöne Filmmusik: „Illusion“
Zweimal findet sich Josef Rixner auf der Setlist: „Blauer Himmel“ und „Spitzbub“. „Kennt kein Mensch, den Josef Rixner“, sagt Kiesbauer lapidar. „Aber der ‚Blaue Himmel‘ ist ein Tango, der gefällt mir einfach.“ Vom Filmmusikkomponisten Franz Grothe hat er den Walzer aus dem Film „Illusion“ ausgesucht. „Betörend schön.“
Am wichtigsten ist es ihm, dass er und seine Musikerkollegen glaubhaft machen können, dass sie von Herzen gern für die Zuhörerinnen und Zuhörer spielen. „Und dass das Publikum das Konzert im besten Fall als beglückend empfindet.“
DK
Karten gibt es unter Ticket Regional und an bekannten Vorverkaufsstellen in Ingolstadt. An der Abendkasse kosten die Karten 18 Euro, Schüler und Studenten erhalten eine ermäßigte Karte für 10 Euro. Das Konzert dauert eine Stunde.
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