Los Angeles (dk) Am Sonntagabend herrscht in der ganzen amerikanischen Filmbranche Aufregung - denn dann werden zum 86. Mal die Oscars im Dolby Theatre in Los Angeles verliehen. Unsere Übersicht zeigt die Kandidaten in den wichtigsten Kategorien - samt kurzer Einschätzung. Diesmal: die besten Nebendarstellerinnen.
Die klare Favoritin des Abends für den Nebenrollen-Oscar ist in diesem Jahr Jennifer Lawrence. Sie hatte sich schon im Vorjahr sowie im Jahr 2011 Oscars als besten Hauptdarstellerin gesichert. Nun ist Lawrence erneut nominiert, diesmal für ihren Auftritt in "American Hustle". Sie spielt die trinkende, vulgäre Ehefrau der Hauptfigur auf eine so bizarre Weise, dass es eine Freude ist, ihr zuzusehen. Für ihre gelungene Interpretation hat die 23-Jährige schon einen Golden Globe erhalten - jetzt fehlt nur noch der Nebenrollen-Oscar.
Zwar haben auch alle anderen nominierten Schauspielerinnen eine gelungene Vorstellung abgeliefert - sie können mit der jungen Frau aber nur schwerlich mithalten. Nominiert ist etwa Sally Hawkins, die in "Blue Jasmine" die aufgekratzte Schwester der Hauptfigur mit schlechtem Männergeschmack mimt. Die 37-Jährige zeigt eine solide Leistung, die aber dank des herausragenden Spiels der Hauptdarstellerin Cate Blanchett völlig in den Hintergrund gedrängt wird.
Ähnlich ist es mit June Squibbs" target="_blank" type="" href="http://www.de.wikipedia.org/wiki/June_Squibb" %> (84) Darstellung in "Nebraska": Sie tritt als keifende Ehefrau der Hauptfigur auf - ist für einige Lacher gut und hilft dabei, dass der Zuschauer Mitleid für den Gatten entwickelt. Das gelingt ihr, aber es macht ihre Arbeit deswegen nicht oscarreif.
Am ehesten reicht noch die 30-jährige Lupita Nyong'o" target="_blank" type="" href="http://www.de.wikipedia.org/wiki/Lupita_Nyong%27o" %> an Jennifer Lawrence heran. Die Kenianerin spielt in dem Drama "12 Years a Slave" die Sklavin Patsey. Diese Figur durchleidet schreckliche Dinge: Sie wird geschlagen, misshandelt und vergewaltigt - und dennoch erreicht Nyong'o, dass Patsey würdevoll und mit Selbstachtung auftritt. Diese Gratwanderung ist zu Recht mit einer Nominierung belohnt worden.
Unter den Nominierten findet sich zuletzt auch eine alte Bekannte: Julia Roberts" target="_blank" type="" href="http://www.de.wikipedia.org/wiki/Julia_Roberts" %> hat die Rolle der Barbara Weston in dem Film "Im August in Osage County" gespielt. Die Figur hat ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter, wurde von ihrem Mann für eine Jüngere verlassen, und schlägt sich jetzt allein mit ihrer altklugen Teenager-Tochter herum. In einer Szene stürzt sie sich auf Hauptdarstellerin Meryl Streep, schreit und schlägt auf sie ein. Es ist eine schmerzhafte Rolle; eine Figur, die viel durchlitten hat. Roberts fühlt sich in dieses Leid hinein und entwickelt so eine runde, glaubwürdige Person.
Morgen folgt das letzte Stück unseres Oscar-Countdowns, diesmal zum Thema: Beste Regie. Abends berichten wir dann in unserem Liveblog die Nacht hindurch über alles Wichtige, was in der Oscar-Nacht geschieht.
