Ingolstadt
Bunt, blühend, lehrreich

31.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:42 Uhr

Der Botaniker und sein Wirken: Das bedeutendste Buch von Leonhart Fuchs ist das „New Kreüterbuch“, das 1543 in der deutschen Fassung erschienen ist. Foto: Stadtbibliothek Ulm

Das Deutsche Medizinhistorische Museum feiert drei Monate Leonhart Fuchs. Nach dem Museum für Konkrete Kunst mit der Ausstellung über Anton Stankowski in Kooperation mit Studierenden der Technischen Hochschule Ingolstadt reiht sich nun das Deutsche Medizinhistorische Museum (DMM) in die Veranstaltungen zu „550 Jahre Wissenschaft in Ingolstadt“ ein. Drei Monate feiert das Haus an der Anatomiestraße Leonhart Fuchs (1501–1566), den Arzt und Wissenschaftler, der in Ingolstadt studiert und gelehrt hat und der bekannt ist als einer der drei „Väter der Botanik“. Sein bedeutendstes Werk ist das „New Kreüterbuch“, und sein Name lebt in einer außergewöhnlichen Pflanze fort. Ihm zu Ehren benannte der Botaniker Charles Plumier (1646–1704) eine 1695 auf seiner Reise auf Santo Domingo entdeckten Pflanze „Fuchsia“.

Programm für alle Altersgruppen

Ein abwechslungsreiches Programm hat das DMM zusammengestellt. Von Wissenschaft bis zu Fuchsienmarmelade, von Historie bis zu Gartenpraxis. Und das „für alle Altersgruppen“, wie Daniela Hahn, Projektleiterin des „Fuchs-Sommers“, am Dienstag ankündigte. Schulklassen etwa können in die Fußstapfen der Studenten von Fuchs treten, der mit diesen damals die Pflanzen nicht nur in der Bibliothek, sondern in der Natur entdecken und erforschen wollte und Herbare anlegte. Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren können außerdem den „Fuchs-Spuren“ im Arzneipflanzengarten folgen. Es gibt Vorträge über das „New Kreüterbuch“, die Fuchsia, über Herbarien und über botanische Illustrationen. Apotheker führen durch den Arzneipflanzengarten, die Mittagsvisite und der „Lange Freitag“ sind Fuchs und Illustrationen gewidmet.

Lebende Ausstellungund Pflanzenmärkte

Im Museum informiert ein Fuchs-Kabinett bei freiem Eintritt über das Pflanzenbuch und die botanische Forschung. Eine „lebende“ Ausstellung wird der Fuchsien-Hain, der – von Gärtnerin Rosi Friedl und dem Gartenamt Ingolstadt erarbeitet – vom 23. Juni bis 17. Juli besucht werden kann, inklusive zweier Pflanzenmärkte.

DK


Los geht der Fuchs-Reigen am 3. Juni mit dem „Langen Freitag“ zwischen 18 und 22 Uhr. Am 8. Juni spricht Kärin Nickelsen, Professorin vom Lehrstuhl Wissenschaftsgeschichte der LMU München um 19 Uhr über Fuchs und botanische Abbildungen. Die Vorträge sind kostenlos, Platzkarten bei der Museumskasse oder im Onlineshop. Die Mittagsvisiten und die Vorträge werden auch per Zoom übertragen. Infos unter www.dmm-ingolstadt.de. Leonhart Fuchs ist auch Thema in den Ferienprogrammen des Stadtjugendrings und der Kunst und Kulturbastei.