Gewinner aus der Region
Deutscher Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ erhält vier Oscars

13.03.2023 | Stand 27.09.2023, 9:57 Uhr

Regisseur Edward Berger (vorne) nimmt den Preis für «Im Westen nichts Neues» aus Deutschland für den besten internationalen Spielfilm bei der Oscar-Vverleihung im Dolby Theatre in Los Angeles entgegen. −Foto: Chris Pizzello/dpa

Die deutsche Literaturverfilmung „Im Westen nichts Neues“ hat vier Oscars gewonnen. Der Film von Regisseur Edward Berger wurde in der Nacht zum Montag in Los Angeles als bester internationaler Film ausgezeichnet. 

 



Preise gab es auch für Kamera, Filmmusik und Szenenbild. Die Verantwortlichen für das beste Produktionsdesign, Christian M. Goldbeck und die aus Langenmosen (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) stammende Ernestine Hipper, nahmen die Auszeichnung in der Nacht zu Montag in Los Angeles entgegen. An der Entstehung der Szenenbilder war auch eine Professorin der Regensburger OTH maßgeblich beteiligt. Waleska Leifeld war als Konzeptzeichnerin tätig und arbeitete mit Christian M. Goldbeck zusammen.

 



Die Auszeichnung als bester Film verpasste „Im Westen nichts Neues“ allerdings, stattdessen wurde „Everything Everywhere All at Once“ ausgezeichnet. Der Science-Fiction-Actionfilm von Daniel Kwan und Daniel Scheinert erzählt von der Betreiberin eines Waschsalons, die sich durch mehrere Paralleluniversen kämpft. Der Film holte insgesamt sieben Auszeichnungen, darunter für die beste Regie. Schauspielerin Michelle Yeoh gewann den Oscar als beste Hauptdarstellerin.

 

„Im Westen nichts Neues“ schreibt Filmgeschichte



Schauspieler Brendan Fraser bekam den Oscar als bester Hauptdarsteller. In „The Whale“ von Darren Aronofsky spielt der 54-Jährige einen stark übergewichtigen Mann, der sich seiner Teenager-Tochter wieder annähern will.

Mit seinen vier Auszeichnungen geht „Im Westen nichts Neues“ in die deutsche Filmgeschichte ein. Der Film ist erst das vierte Werk aus Deutschland, das den Oscar als bester internationaler Film holt - nach „Das Leben der Anderen“ (2007), „Nirgendwo in Afrika“ (2003) und „Die Blechtrommel“ (1980). Regisseur Berger bedankte sich bei seinem Team und seiner Familie: „Oh Gott, das bedeutet uns so viel.“

 

Der Trailer zum Film „Im Westen nichts Neues“:



 



Sein Film beruht auf dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque und erzählt von den Grauen des Ersten Weltkriegs. Der Film war insgesamt neun Mal nominiert und das erste deutsche Werk, das auch in der Kategorie „Bester Film“ vorgeschlagen war. 

 

Jamie Lee Curtis wurde als beste Nebendarstellerin geehrt



Der Film „Everything Everywhere All at Once“ war mit insgesamt elf Nominierungen als Favorit ins Rennen gegangen und gewann am Ende unter anderem auch für das beste Originaldrehbuch. Auch zwei weitere Schauspielpreise gingen an das Filmteam: Jamie Lee Curtis wurde als beste Nebendarstellerin geehrt, Ke Huy Quan als bester Nebendarsteller.

 

Der Trailer zum Film „Everything Everywhere All at Once“:



 



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Der Preis für das beste adaptierte Drehbuch ging an Sarah Polley für „Women Talking“. Fürs Maskenbild wurde das Team von „The Whale“ ausgezeichnet, die Auszeichnung für visuelle Effekte ging an das Team von „Avatar: The Way of Water“ und der Blockbuster „Top Gun: Maverick“ wurde für die beste Tongestaltung ausgezeichnet. Der Oscar für das beste Kostümdesign wurde an Ruth Carter für „Black Panther: Wakanda Forever“ verliehen.

Die Verleihung der 95. Academy Awards wurde von Jimmy Kimmel moderiert, der während des Abends auch auf den Eklat vom vergangenen Jahr anspielte. „Also wir haben strenge Richtlinien“, verkündete Kimmel zu Beginn des Abends. Wenn diesmal jemand gewalttätig werde - bekomme er den Oscar für den besten Darsteller.

Im vergangenen Jahr hatte Hollywoodstar Will Smith den Moderator Chris Rock wegen eines Gags über seine Frau geohrfeigt und wurde dennoch mit einem der wichtigsten Preise ausgezeichnet, dem Hauptrollenpreis für seine Darstellung im Drama „King Richard“.

− dpa