Ein Wirt, vier Gäste: Fünf Menschen treffen in einer Kneipe aufeinander. Erzählen von ihrem Leben. Es gibt Kommentare. Man kommt ins Gespräch. Über Lebenskonzepte oder Werte. Dabei prallen Welten aufeinander: jung und alt, männlich und weiblich, Stadt und Land. Reibungen können zugleich Spiegelungen sein. Es gibt Annäherungen. Eine Liebesgeschichte scheint sich anzubahnen.
„Kreisel“ hat Anna Funk ihr Stück genannt, das sie am Samstag, 30. November, um 20.30 Uhr im Altstadttheater zeigt. Den Titel hat sie gewählt, „weil jeder sich wie ein Kreisel um sich selbst dreht. Aber wenn man mehrere Kreisel dreht, dann stören sie sich in ihren Umlaufbahnen, stoßen aneinander“, sagt die Autorin, die ihr Stück auch selbst in Szene setzt.
Wer bei „Kreisel“ an Schnitzlers „Reigen“ denkt, ist auf dem Holzweg. „Bei der Suche nach einem Titel hatte ich zunächst an ,Kurve‘ gedacht, weil man im Leben eben keine linearen Wege geht. Aber es gibt schon ein Stück von Tankred Dorst, das so heißt“, erklärt Anna Funk. Also „Kreisel“. So, wie sie davon erzählt, klingt es, als wäre es dem Leben abgelauscht. Anna Funk lacht. „Ich gehe tatsächlich gern allein in Cafés und höre den Gesprächen am Nebentisch zu. Aber ich wollte in dem Stück verschiedene Lebenskonzepte von Menschen darstellen. Es gibt Stadt-Land-Gegensätze, Generationenkonflikte, Unterschiede durch verschiedene soziale Schichten. Die Gesellschaft ist divers. Davon will ich erzählen.“
Und weil Anna Funk sehr konkrete Vorstellungen von ihren Figuren hatte, musste sie lange nach der perfekten Besetzung suchen. Mit Marie Höhne, Elisabeth Rass, Markus Alois Götz, Klemens Plail und Josef Kainz hat sie ihr Ensemble gefunden. Letzteren kennt man aus Pfaffenhofen, wo er im „Brandner Kaspar“ die Rolle des Petrus gespielt hatte. Musik gibt es dazu von Joachim Lepping.
Ist „Kreisel“ eigentlich eine Komödie oder eine Tragödie? Anna Funk zögert bei dieser Frage. „Das wird sogar im Stück thematisiert – und es gibt unterschiedliche Meinungen. Es werden schon ernste Themen verhandelt. Würde man das Publikum fragen, würde es vermutlich verschiedene Antworten geben.“ Wer es genau wissen will: „Kreisel“ ist am Samstag im Altstadttheater zu Gast.
DK
Altstadttheater, Samstag, 30. November, 20.30 Uhr. Karten unter kontakt@altstadttheater.de oder (01 74) 542 66 98.
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