Man kann es kaum glauben, dass das Stück „Koralle Meier“ des bayerischen Autors Martin Sperr (1944–2002), dessen Trilogie zur Nachkriegsgesellschaft (mit dem verfilmten Meisterwerk „Jagdszenen aus Niederbayern) lange auf deutschen Spielplänen stand, in München, wo er lange lebte, erst jetzt zur Erstaufführung kommt. Die großartige Regisseurin Eos Schopohl hat den plakativen Szenen-Reigen mit seiner kantigen Sprache als grelles Menetekel faschistoider Tendenzen inszeniert.