Theaterspektakel in der Mitte Bayerns

"Der Drache von Kipfenberg" - Aufwendige Produktion: Offen für Bühnenbegeisterte aus der ganzen Region

30.01.2020 | Stand 23.09.2023, 10:16 Uhr
Für das Freiluftstück "Der Drache von Kipfenberg" wird der dortige Marktplatz zu eine aufwendigen Bühnen umgebaut. Autor und Spielleiter Florian Schmidt (links ) und Kipfenbergs Bürgermeister Christian Wanger (rechts) vor einem Modell des Bühnenbilds. −Foto: Maibrit Scheibel

Kipfenberg - Direkt im Mittelpunkt Bayerns soll es diesen Sommer ein Theaterspektakel geben, wie es der Freistaat bisher noch nicht gesehen hat: "Der Drache von Kipfenberg" wird von den mittelalterlichen Burgzinnen herab leibhaftig Feuer speien, Dutzende von Gauklern, Waldschraten und nicht zu vergessen "die schreckliche Horde" werden den Kipfenberger Marktplatz bevölkern.

Der Eichstätter Theatermacher Florian Schmidt will es mit dieser Produktion so richtig krachen lassen. Und jeder Theaterbegeisterte aus der Region, der auf oder hinter der Bühne mitmachen will, ist am Dienstag, 11. Februar, zu einem ersten Treffen eingeladen.

Der 52-jährige Regisseur und Autor, dessen Stücke inzwischen auf vielen bayerischen Bühnen gespielt werden, hatte 2016 in Kipfenberg zur damaligen 750-Jahr-Feier das Festspiel "Die Goaßhenker" mit einer rund 50-köpfigen Truppe engagierter Kipfenberger erfolgreich auf die Freiluftbühne gebracht. Erfahrungen mit großangelegten Amateurtheaterprojekten hat Schmidt, unter anderem auch Spielleiter des Bayerischen Amateurtheaterverbandes für den Bezirk Oberbayern und Kuratoriumsmitglied im Bund Deutscher Amateurtheater, reichlich, etwa bei den Eichstätter "Schlossleutnant-Lorenz-Krach-Festspiele" ab 2006 ober dem großen "Schwedenbrand" bei den Oberbayerischen Kulturtagen 2011. Bereits seine "Walpurgisnacht" hatte 2003 sage und schreibe 32 Sprechrollen, die er mit einer Truppe ambitionierter Amateurtheaterspieler mit genauestem Timing und Sinn für überraschende Wendungen und Pointen in Szene setzte.

Mit seinem "Drachen von Kipfenberg" hat der Eichstätter in diesen Tagen ein Stück fertiggeschrieben, das alles Bisherige noch toppen will: über 40 Sprechrollen, dazu gut zwei Dutzend Artisten, Gaukler, Zauberer, Hexen, Gnomen und anderes schweigendes, aber keineswegs statisches Märchenvolk, dazu ein acht Meter großer, feuerspeiender Drache und ein Bühnenbild, das den kompletten Kipfenberger Marktplatz einnehmen wird. Ein solches Großprojekt stemmt auch Schmidt zum ersten Mal. Doch er stemmt es nicht alleine: Veranstalter ist der Markt Kipfenberg. Bürgermeister Christian Wagner und der Gemeinderat haben bereits grünes Licht signalisiert und räumen dem Theatervolk jedes Hindernis möglichst aus dem Weg.

Nach dem gelungenen Festspiel von 2016 sind die meisten jener Kipfenberger, die schon bei den "Goaßhenkern" mit von der Partie waren, gerne wieder dabei. Darüber hinaus sind auch alle Theaterbegeisterten aus der gesamten Region zum Mitmachen aufgerufen. Wie schon in vorangegangenen Produktionen organisiert Schmidt in den kommenden Wochen und Monaten verschiedene Workshops: handwerklich beziehungsweise technisch Begabte können ihre Fähigkeiten in der Bühnentechnik, im Bühnenbau und im Drachenbau einbringen, musikalische Theaterfreunde können Sound und Festspielmusik mitentwickeln, sportlich Wendige sind bei der Akrobatik, Jonglage und dem Feuerspucken gefragt und bei der Clownerie können die Mitwirkenden auch verschiedene Szenen des Schauspiels mit ausarbeiten - alles unter Anleitung von Fachleuten und Profis. Schmidt, der die Gesamtspielleitung innehat, führt dann alle, die auf der Bühne agieren in einem Workshop "Komödie spielen" zusammen und wird auch die Proben leiten. Das erste Treffen für alle Interessierten aus der Region findet am Dienstag, 11. Februar, um 19 Uhr im Bürger- und Kulturzentrum Krone statt.

Und während die Truppe in den nächsten Wochen schreinert, probt und zusammenfindet, darf sich das Publikum auf ein spektakuläres und turbulentes Altmühltal-Märchen freuen. Denn das nun fertig geschriebene Stück verspricht die typisch Schmidt'sche Kombination von historisch-fundiertem Lokalkolorit, augenzwingernden Film- und Literaturzitaten, herzhaften Schenkelklopfern und rührenden Gefühlsmomenten. Aufführungstermine werden die Freitag-, Samstag- und Sonntagabende von 17. Juli bis 2. August sein. Nähere Informationen zu den Workshops und dem weiteren Projektverlauf gibt es ab sofort stets aktuell im Internet unter www. drachekipfenberg. de.

DK


 

Eva Chloupek