Regensburg (DK) Die donumenta ist wieder da. Nach fünf Jahren Pause haben die Mitglieder des veranstaltenden Kulturvereins das Projekt "14
Die Zukunft an Fassaden

Die donumenta ist zurück in Regensburg mit dem internationalen Kunstprojekt "14/14+x: under construction"

01.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:43 Uhr

So ähnlich könnte es auch in Regensburg aussehen: Die kroatische Künstlerin Tanja Dekan verwandelte 2015 den Ringturm in Wien zu "Sommerfreuden". Bei der donumenta in Regensburg nehmen sich insgesamt 14 Künstler verhüllter Fassaden und Baustellen an. - Foto: Knoll

Regensburg (DK) Die donumenta ist wieder da. Nach fünf Jahren Pause haben die Mitglieder des veranstaltenden Kulturvereins das Projekt "14/14+x: under construction" aus der Taufe gehoben. Unter diesem Titel sollen vom 1. September bis Ende Oktober 14 junge Avantgarde-Künstler aus den 14 Anrainerstaaten der Donau den urbanen Raum in Regensburg weithin sichtbar gestalten - mit Arbeiten zu den Themen Nachhaltigkeit, Kontinuität, Transformation und Entwicklungen. Als Galerieflächen dienen dabei eingerüstete Gebäude und Großbaustellen in unterschiedlichen Regensburger Stadtteilen. Sie sind bewusst außerhalb des historischen Altstadtkerns, im öffentlichen Raum angesiedelt.

"Wir wollten das Welterbe kontrastieren", sagte donumenta-Initiatorin Regina Hellwig-Schmid bei der Vorstellung des neuen Programms. Es gehe darum, die Kunst in die "alltäglichen Lebenszusammenhänge der Betrachter" zu stellen, jenseits "der traditionellen musealen Orte".

2012 waren Hellwig-Schmidt und ihre Mitstreiter letztmals mit einer großen Jubiläums-donumenta in Regensburg präsent (siehe Kasten); das Anliegen, "internationaler Ankerplatz für Kunst und Kultur der Donauländer" zu sein, schien ausgereizt und zumindest eine kreative Pause nötig. Aber: "In der Zwischenzeit sind wir erneut in die Länder des Donauraums gereist", sagt Hellwig-Schmid. "Und keineswegs mit immer guten Nachrichten zurückgekommen." Außerdem brauche gerade jetzt auch eine Stadt wie Regensburg Internationalität. Deshalb wollen Hellwig-Schmid und ihre Mit-Kuratorin Annemarie Türk (Wien) internationale Kunst auf die Fassaden bringen. Unterstützt werden sie von Kuratoren aus den 14 Donau-Ländern.

Vieles sei auch in der Planung noch "under construction", räumt Hellwig-Schmid ein. So stehen noch nicht alle Gebäude fest. Sicher aber ist: Die international ausgezeichnete kroatische Künstlerin Tanja Deman wird die Parkhaus-Spindel eines großen Einkaufszentrums transformieren. Bereits 2008 hatte die in Split lebende Künstlerin in Regensburg den Eisernen Steg mit bunt illuminierten Wassernebeln einkleiden wollen. Damals war das Projekt an den Auflagen der Stadtverwaltung gescheitert. Für das Fassaden-Projekt "14/14+x: under construction" aber sei bereits alles in trockenen Tüchern, versichert Hellwig-Schmid.

Deman ist bekannt für ihre Fotocollagen, in denen sie urbane Welten und Natur vereint. Im öffentlichen Raum kreiert sie neue Landschaften, indem sie markante Gebäude und ihre Umgebung und Plätze in neue Lebenswelten transformiert. Der Ringturm in Wien ist eine ihrer jüngsten Arbeiten. Eine ähnliche Metamorphose soll auch die gut 600 Quadratmeter große Fläche der Parkhaus-Spindel in Regensburg erleben; im August wird mit der Montage der winddurchlässigen und feuerfesten gazeartigen Transparente begonnen. Die Auswahl aller 14 überdimensionalen Kunstwerke findet Mitte April durch eine Jury statt.

Das aufwendige Kunst-Projekt wird von zahlreichen Veranstaltungen begleitet. In Kooperation mit der Universität Regensburg werden etwa Vorträge und Diskussionsrunden angeboten, auch gibt es ein themenbezogenes Filmprojekt.