Ingolstadt
Publikumspreis für Sascha Römisch

Spielzeitcocktail zum Saisonauftakt des Stadttheaters Ingolstadt

22.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:37 Uhr

−Foto: Claus Woelke

Ingolstadt (DK) Mit einem launigen Spielzeitcocktail ist das Stadttheater Ingolstadt am Samstagabend in die neue Saison gestartet. Während es im Großen Haus musikalische und theatrale Kostproben zu den Produktionen zu bestaunen gab, die in der kommenden Spielzeit unter dem Motto „Phantasie an die Macht“ zu sehen sein werden, wurde draußen im Foyer das längste Buffet der Stadt aufgebaut.

Denn es ist schöne Tradition, dass das Publikum statt eines Ticketpreises einen Beitrag zu diesem Buffet leistet, das nach dem Kunstgenuss gemeinsam von den Besuchern und den Theatermachern verspeist wird. Moderiert wurde der rund zweistündige Abend von Heiner Kondschak, der nicht nur die einzelnen Programmpunkte ankündigte, sondern neben seinen beliebten Elefantenwitzen auch solche über Jazzmusiker erzählte. Tobias Hofmanns famose Band spielte viel Musik – aus Paul Linckes Operette „Frau Luna“ oder Hildegard Knefs Song „In dieser Stadt“ -, und das Ensemble hatte sich viele kleine Verrücktheiten einfallen lassen, um die Stücke zu präsentieren. 
So wurde David Spicers Stück „Gras drüber“, das als deutsche Erstaufführung am 12. Oktober im Kleinen Haus zu sehen sein wird, als kurzer Schwarz-Weiß-Video-Krimi à la Edgar Wallace gezeigt. Anthony Neilsons schwarzhumoriges Stück „Frohes Fest“ kündigte Ulrich Kielhorn mit Loriots mörderischem Gedicht „Advent“ an. Und die geplante Uraufführung von Donald Berkenhoffs Schauspiel „Wege des Helden. Siegfried“ im März 2019 wurde mit einer 3-Minuten-Fassung der Nibelungensage – samt Wagnerschem Wallkürenritt - anmoderiert. Running Gag war Marc Simon Delfs, der als trauriger Clown mal mit Tröte mal mit Luftschlangen Werbung machte für die „Arabische Nacht“ von Roland Schimmelpfennig. Mit Spannung erwartet wurde natürlich die Verleihung des Publikumspreises. Schließlich bleibt der Preisträger bis zur letzten Minuten ein Geheimnis. Seit 2004 wird der Preis, der mit 3000 Euro dotiert ist, vom Rotaryclub Ingolstadt-Kreuztor finanziert.
 
Über den Preisträger aber entscheidet keine Jury, sondern das Publikum. Und das stimmte in diesem Jahr für Sascha Römisch, der bereits seit 1987 Teil des Ingolstädter Ensembles ist – und im vergangenen Jahr vor allem als Mendel Singer in „Hiob“ und als Alfred Ill in der Freilichtinszenierung „Der Besuch der alten Dame“ zu beeindrucken wusste. Nach der Laudatio von Donald Berkenhoff („Ich finde, er hätte diesen Preis schon längst bekommen sollen.“) nutzte Sascha Römisch seine Dankesrede für eine Liebeserklärung an seine Frau Ingrid Cannonier: „Sie ist das beste und schönste Geschenk, das ist auf dieser Welt bekommen habe.“ Und: Er erinnerte auch an Weggefährten, die schon gestorben sind – etwa Ernst Seiltgen, Ellen Brugger oder Karlheinz Habelt. Die ersten Premieren finden am kommenden Wochenende statt: Am 28. September wird „Emmas Glück“ nach dem Roman von Claudia Schreiber in einer musikalischen Bühnenfassung von Heiner Kondschak im Studio gezeigt. Am 29. September hat Georg Büchners Lustspiel „Leonce und Lena“ im Großen Haus Premiere.