Lesen statt spielen

Das Burgtheater Wien bietet weiterhin umfassendes Online-Programm

28.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:36 Uhr
Amüsant und mitten aus dem Leben: Sarah Viktoria Frick liest "Klare Kante" von Kathrin Röggla. Ein Text, der die Video-Konferenzen in Corona-Zeiten persifliert. −Foto: Fehr

Wien - Sie lesen und lesen.

Seit Tagen, seit Wochen, seit Monaten. Das Ensemble des Burgtheaters Wien versorgt seit dem Lockdown die Theaterfreunde mit einer Fülle überraschender, berührender, vergnüglicher und nachdenklicher Momente. Unter #MyHomeIsMyBurgtheater tragen die Schauspielerinnen und Schauspieler selbst ausgesuchte Texte oder Gedichte vor. Caroline Peters meldet sich aus dem "nicht aufgeräumten" Arbeitszimmer und hat sich für "Corona" von Paul Celan entschieden, Bibiana Beglau - aus Berlin zugeschaltet - für "Doktor Erich Kästners lyrische Hausapotheke". Bardo Böhlefeld hat ein Buch mit Tipps zum Tapezieren, Küssen oder Windel wechseln gefunden, liest aber einen Artikel von Jakob Augstein, "Zeit des Stillstands", vor.

Doch damit nicht genug. Unter #MyHomeIsMyBurgtheater - Märchen Edition kann man bis August immer wieder um 11 Uhr den Schauspielern lauschen. Für "Wiener Stimmungen" hingegen hat das Burgtheater österreichische oder in Österreich lebende Autorinnen und Autoren eingeladen, kurze Monologe für das Ensemble in der Isolation zu schreiben, die zweimal wöchentlich live zu erleben sind.

Nur noch am Montag ab 18 Uhr ist zeitlich begrenzt eine historische Aufführung zu sehen. Die Aufzeichnung des Goldoni-Stücks "Die Trilogie der Sommerfrische" von 1975. Alle anderen Darbietungen findet man unbegrenzt unter www. burgtheater. at. Und es kommen neue hinzu. Fast solange, bis sich der Vorhang irgendwann wieder hebt.

DK



Katrin Fehr