Ingolstadt
Ehrung für Posaunist Carsten Fuss

Eröffnungskonzert der Ingolstädter Jazztage mit der Jazzrausch Bigband im Kulturzentrum neun

24.07.2018 | Stand 23.09.2023, 4:12 Uhr
Carsten Fuss ist nicht nur Posaunist im Philharmonischen Orchester des Landestheaters Coburg, sondern auch Mitglied der Jazzrausch Bigband. −Foto: Schieder

Ingolstadt (DK) Er kann sich noch gut an die Zeit erinnern, als er im Publikum der Ingolstädter Jazztage stand und etwa Nils Landgren, Marcus Miller und Terence Blanchard bewunderte.

Da gab es noch keinen Gedanken daran, dass er selbst mal auf der Bühne stehen wird. Carsten Fuss (25) ist der neue Ingolstädter Jazzförderpreisträger und wird das Eröffnungskonzert der Jazztage am 27. Oktober im Kulturzentrum neun bestreiten.

Er ist ein echtes Ingolstädter Gewächs: Carsten Fuss wurde in Ingolstadt geboren, erhielt seinen ersten Klavierunterricht mit sechs Jahren, bevor er sich mit neun Jahren für die Posaune entschied und von seinem Vater Michael Fuss unterrichtet wurde. "Die Posaune ist ein klassisches Jazzinstument, aber eben auch ein vielseitiges Instrument", sagt Fuss. "Schließlich kann ich mit der Posaune klassisch arbeiten und trotzdem noch meine Liebe für Jazz ausleben. " Er war Mitglied im Landes-Jugendjazzorchester Bayern und im Bundesjugendorchester, wo er mit renommierten Dirigenten wie Sir Simon Rattle und Markus Stenz spielte und auf Tourneen durch Südamerika und China ging. Er machte sein Abitur am Katharinen-Gymnasium und studierte an der Musikhochschule München mit Hauptfach klassische Posaune bei Professor Wolfram Arndt. Zudem half er schon mal im Staatstheater am Gärtnerplatz München, bei den Augsburger Philharmonikern, dem Münchner Rundfunkorchester und dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt aus. Seit Dezember 2016 ist er zweiter Posaunist im Philharmonischen Orchester des Landestheaters Coburg.

Über Roman Sladek kam er in die 2014 gegründete Bigband Jazzrausch. "Damals waren das noch klassische Bigband-Programme, bis irgendwann die Idee aufkam, mit Techno eine zeitgenössische Note in den Jazz zu bringen", erklärt Fuss. Gespielt werden vor allem Kompositionen und Arrangements von Leonhard Kuhn. Die Technobesetzung der Bigband fungiert heute im Münchner Technoclub Harry Klein als Resident Bigband. Damit ist sie weltweit die erste Bigband, die als Hausband in einem Techno-Club spielt.

Daneben verfolgt Jazzrausch - mit einem Pool von 30 bis 40 Musikern zwischen 25 und 35 Jahren - verschiedene Projekte. Es gibt beispielsweise ein Programm mit der deutschen Rapperin Fiva oder klassische Modern-Jazz-Programme. Einen Eindruck von der musikalischen Bandbreite von Jazzrausch kann man sich beim Eröffnungskonzert der Jazztage machen. Nach der Preisverleihung durch Bürgermeister Sepp Mißlbeck wird Carsten Fuss mit der Bigband auftreten. Der Eintritt zum Konzert ist frei.

Was Carsten Fuss mit den 5000 Euro Preisgeld - Sponsoren sind die Sparkasse Ingolstadt Eichstätt und MediaMarktSaturn - machen wird, weiß er noch gar nicht: "Tatsächlich habe ich mich erst mal über die Auszeichnung gefreut", sagt Fuss. "Über das Geld habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aber vielleicht werde ich es in ein neues Instrument investieren. "

Preisverleihung am 27. Oktober um 20 Uhr in der Halle neun.
 

Anja Witzke