München
Gigantische Show

Helene Fischer begeistert in München 54000 Fans

01.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:36 Uhr
Trifft den Nerv ihrer Fans: Helene Fischer. −Foto: Willnow/dpa

München (DK) Nach einem Tag Dauerregen ist das Wetter pünktlich zum Stadionkonzert am Freitagabend ausgezeichnet.

Sonne und Helene Fischer sind in der Stadt! Der Schlagerstar hat zwar "etwas wegen dem Wetter gezittert", aber es wird ein launiger Sommerabend. Den Ben Zucker mit deutschsprachigem Pop-Rock eröffnet. Mit seiner rauchigen Stimme, die an die des legendären Liedermachers Hans Harz erinnert und Nummern aus seinem passend zum Anlass "Na und? ! Sonne! " betitelten Album, bringt er große Teile der gut 54000 Fischer-Fans hinter sich.

Aber natürlich wollen alle ihre Helene sehen, deren Vorname auf unzähligen T-Shirts zu lesen ist. Und zwar schon wieder, hat die gebürtige Russin doch erst diesen März etwa die gleiche Menge Menschen an fünf aufeinanderfolgenden Abenden in der Olympiahalle begeistert.

Große Begeisterung auch heute als nach einem furiosen Intro mit Raketen und farbigem Rauch Super-Helene auf der Bühne erscheint. Mehr Show und Konzert und weniger Zirkus und Varieté ist die Devise. Die Setlist ist leicht umgestellt und die Effekte sind den gigantischen Rahmenbedingungen angepasst. Laufsteg und Leinwände sind größer und ein riesiges "H", das als Leucht- und Projektionsfläche dient, zieht die Blicke auf sich.

Unter diesem agiert die Band, die aber zumindest optisch meist nur Beiwerk bleibt, wenn der Star und ihre Tänzer und Tänzerinnen in Bewegung und Wallung kommen. "Flieger", "Phänomen" und "Fehlerfrei" werden freudestrahlend mitgesungen. Während eines Hitmedleys singt die Protagonistin des Abends auf einer Plattform auf einem Pickup, der einmal den ganzen Innenraum umrundet. Zum Abschluss geht die Band über in "Rockin' All Over The World" und die Grenzen zwischen Schlager, Pop und Rock verwischen. Dass Helene Fischer auch noch weitere Styles beherrscht, zeigt sie mit einem weiteren eher Latin-lastigen Medley. Dabei wird Altstar Howard Carpendale auf der Ehrentribüne gesichtet, dessen wohlwollender Blick einiges über die Qualität des Happenings aussagt.

Immer wieder gibt es kurze Video- und Bandintermezzos, während denen die mehrfache Echo-Preisträgerin meist das Outfit wechselt. Auch der Party-Pickup kommt noch mal zum Einsatz und liefert nach einer weiteren Runde die 33-Jährige auf einer kleineren Bühne in der Mitte der Arena ab. Hier singen Fischer und Zucker gemeinsam die Hymne "Freiheit" von Marius Müller-Westernhagen und die Fans erleuchten das Stadion mit Handys und Feuerzeugen. Zurück auf der Hauptbühne dann früher im Set als sonst der Titel, ohne den auch das Oktoberfest schon lange nicht mehr auskommt. "Atemlos durch die Nacht" verfehlt auch heute seine stimmungsfördernde Wirkung nicht. Konfetti, Rauch und Lametta werden immer und immer wieder in die Luft geblasen. Auch Feuer kommt zum Einsatz. Mal brennt ein Herz auf der Bühne und mal umzüngeln Flammen den Laufsteg bei "Die Hölle morgen früh".

"Mit keinem Andern" und einer Akustikversion von "Nur mit Dir" geht es auf die Zielgerade. Und spätestens mit dem finalen "Achterbahn" hat Helene nach zweieinhalb Stunden Show und Spektakel das zuvor gegebene Versprechen "Ich will, dass ihr die beste Zeit eures Lebens habt", erfüllt. Rundherum nur glückliche Gesichter und selige Fans, die sich auf den Heimweg machen.
 

Martin Buchenberger