Geschichte mit Asterix

01.04.2020 | Stand 23.09.2023, 11:27 Uhr

Gallien/Ingolstadt - Da werden sich nicht nur die Fans der Gallier Asterix und Obelix freuen, sondern auch Geschichtslehrer.

Mit dem heute erscheinenden Sonderband "Asterix - Tempus Fugit - Wahre Mythen und falsche Fakten" ( Autoren: Bernard-Pierre Molin, René Goscinny, Albert Uderzo, Übersetzung aus dem Französischen Klaus Jöken, Verlag Egmont-Ehapa, Comic-Collection, 160 Seiten, 15 Euro) laden die Macher von "Asterix - Unbeugsame Lateinzitate" (2017) nun zu einer vergnüglichen Geschichtsstunde ein, ja, erzählen sogar, wie Wissenschaft funktioniert.

Anhand von 70 Fragen wie "Boomte die Hinkelstein-Produktion? " um 52. v. Chr. tatsächlich oder: "Waren Schnurrbärte ebenso wie an den Knöcheln zusammengebundene Hosen und Schmucksteine modisch angesagt? " (3x Ja! ) Und überhaupt: "Wer zum Teutates waren diese Gallier? " greifen die Autoren Themen bereits erschienener Bände mit je einer typischen Szene auf und berichten, was die Forschung durch Grabungen und Luftbild-Archäologie dazu sagt. Sie zitieren (französische) Wissenschaftler, deren Bücher sie in der Bibliografie auflisten, stellen antike Autoren vor und lästern auf Fakten gestützt über Cäsar, der mit "De Bello Gallico" an seiner eigenen Legende strikte. Sie belegen aber auch, dass das, was als erfunden anmutet wie die Angst von Majestix, dass ihm der Himmel auf den Kopf falle, auf einem Zitat beruht, wahr ist. Oder, dass die Gallier oft betrunken waren. Aber - Achtung! Obelix-Fans, tapfer bleiben! - Wildschweine standen nicht auf der Speisekarte, dafür frische Produkte aus der Region, also keine Fische aus Lutetia, sondern aus Flüssen und an den Küsten aus dem Meer. Die Druiden kletterten auf Bäume, um Misteln mit goldenen Sicheln zu ernten. Das Gold wurde in den Bergen geschürft und auch zu Schmuck verarbeitet. Erstaunliche Fakten, beim Teutates!

Barbara Fröhlich, DK

Barbara Fröhlich