Ingolstadt
Festkonzert mit Markus Poschner

18.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:59 Uhr
Munterer Schostakowitsch: Alexander Konjaev (links) und Konstantinos Malamis sind die Solisten des Abends. −Foto: Schaffer

Ingolstadt (DK) Beim Freundeskreis des Georgischen Kammerorchesters konzentriert sich alles auf das Jubiläum im kommenden Jahr.

Zum 20-jährigen Bestehens des Vereins soll in einem Festkonzert der Begründer der Abonnement-Reihe und erste Chefdirigent nach Liana Issakadze, Markus Poschner, im Ingolstädter Festsaal das Orchester leiten. Davon berichtete der Vereinsvorsitzende Manfred Schuhmann am Wochenende bei der jährlichen Mitgliederversammlung.

Der Freundeskreis war es, der überhaupt erst mit großem Druck dafür gesorgt hatte, dass es nach fünf Jahren wieder einen Chefdirigenten für das Orchester gab. Und Markus Poschner, der in Ingolstadt 29-jährig seine Karriere begann, hat sich seitdem beeindruckend weiterentwickelt. Nach Stationen als Kapellmeister bei der Komischen Oper Berlin und als Generalmusikdirektor des Opernhauses Bremen, ist er seit 2017 Leiter des sehr renommierten Bruckner-Orchesters Linz.

In Ingolstadt will Poschner am 1. November des kommenden Jahres eine Beethoven-Sinfonie dirigieren. Soviel konnte Manfred Schuhmann bereits am Samstag zusagen. Damit will Poschner an die zyklische Aufführung aller Sinfonien Beethovens mit dem Georgischen Kammerorchesters in seiner Zeit als Chefdirigent in Ingolstadt anknüpfen.

Manfred Schuhmann formulierte am Samstagabend noch ein weiteres Ziel: Der Verein möchte dafür eintreten, dass nach Jahren die Musiker wieder eine Gehaltserhöhung erhalten. Derzeit ist das Orchester nach Angaben von Schuhmann entsprechend einem D-Orchester eingestuft. Die Einstufung richtet sich wesentlich nach der Höhe des Gehalts der Orchestermusiker. A-Orchester, wie etwa das Münchener Kammerorchester, werden am besten bezahlt, Orchester der Kategorie D am schlechtesten. Schuhmann strebt an, so erklärte er bei der Mitgliederversammlung, dass das Orchester eine Einstufung nach oben rückt, also auf C. Er selber nannte das am Samstag ein "ehrgeiziges Ziel", das aber erreichbar wäre.

Im kommenden Jahr beteiligt sich der Freundeskreis auch (zusammen mit der Internationalen Simon-Mayr-Gesellschaft) an einer CD-Produktion. Die beiden Klavierkonzerte von Simon Mayr sollen eingespielt werden, Solistin wird die hervorragende israelische Pianistin Edna Stern sein.

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung im Alf-Lechner-Museum fand der traditionelle Georgische Abend statt, diesmal ohne Dirigenten und auch ohne Konzertmeister. Der bisherige Konzertmeister Irakli Tsadaia hat bekanntlich gekündigt und arbeitet nun als Konzertmeister beim Beethoven-Orchester Bonn. Derzeit wird nach einem neuen Konzertmeister gesucht, die Stelle ist bereits ausgeschrieben. Ersatzweise ist der Vorgänger von Irakli Tsadaia eingesprungen, Samson Gonashvili. Die Musiker hatten ein hinreißend unterhaltsames Programm zusammengestellt, zwischen hochromantischer Gefühlsintensität eines Edward Elgar bis hin zu lateinamerikanischen Rhythmen und witzigen Schlagzeusoli. Viel Gelächter und Bravorufe waren die Belohnung.

Jesko Schulze-Reimpell