Ingolstadt
Familiäre Atmosphäre

Dialektig-Festival: Claudia Koreck singt eigene Weihnachtslieder

07.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:20 Uhr
Musikalischer Tausendsassa: Claudia Koreck in Ingolstadt. −Foto: Woelke

Ingolstadt (DK) "Ich freu mich wenn die stade Zeit vorbei ist, denn dann wird's immer ruhiger." Dieses Zitat stammt von Mama Koreck und wurde von ihrer Tochter Claudia direkt aufgegriffen, indem sie der Hektik in der Vorweihnachtszeit mit einer "Weihnachtsplatte" entgegenwirkte. Dieses Album ist nun auf dem Markt, und wer nun denkt: Schon wieder so eine kommerzielle Weihnachts-CD, der hat noch nicht reingehört.

Claudia Koreck hat auf ihrer Tour in der Halle neun in Ingolstadt Station gemacht und präsentiert neben ihren eigenen Kompositionen für die Feiertage eine gelungene Mischung aus Coverversionen wie "All I want for Christmas is you", "Blue Christmas" oder dem hawaiianischen "Mele Kalikimaka". So dürfen am Ende natürlich "Es werd scho glei dumpa" und "Stille Nacht" nicht fehlen, feiert Letzteres doch schließlich heuer 200-jähriges. Einen Wehmutstropfen gab es jedoch beim Konzert: Claudia Koreck musste auf die für dieses Programm mit ins Boot geholte Marlene Schuen (bekannt von der Gruppe Ganes) verzichten, die leider krankheitsbedingt kurzfristig abgesagt hatte. Daher stand in Ingolstadt neben Otto Schellinger an Gitarre und Kontrabass noch ihr Mann Gunnar Graewert mit auf der Bühne, der sich in einer Nachtaktion das Programm drauf geschafft hat und mit Piano, Smallpercussion, Saxofon und Gesang das Trio perfekt ergänzte. Somit entstand in der gut gefüllten Halle neun eine gemütliche und familiäre Atmosphäre, was nicht nur an der herausragenden Stimme von Claudia Koreck liegt, sondern auch an ihrem Talent, sehr persönlich Anekdoten zu den einzelnen Stücken zum Besten zu geben.

So ist beispielsweise "Reindeers" als erstes Lied der "Weihnachtsplatte" entstanden, als sie sich für ein paar Tage alleine in einer schwedischen Hütte aufgehalten hat, um sich von der Stille und Einsamkeit inspirieren zu lassen. In ihren Stücken wie "Ruck ma olle wieder näher zam" oder "Wo bleibt da Winter" verarbeitet Koreck ihre Gedanken zum Wandel der Zeit - und schafft somit nicht nur eingängige Kompositionen zur Weihnachtszeit, sondern wie in "Hawaii Kaffee" oder "Weihnachten ohne di" über das Leben an sich und was Veränderungen mit sich bringen. Dazwischen gibt es noch eine Kostprobe von ihrer parallel eingespielten Kinderplatte mit Weihnachtsliedern - Claudia Koreck ist einfach ein musikalischer Tausendsassa mit viel Herz und Gefühl und somit ein Garant für bayerisch-, deutsch- und auch englischsprachige Wohlfühl-Lieder.

Claudia Koreck vermag es, das Publikum mitzureißen und die im Moment vielleicht bei vielen noch nicht ganz vorhandene Weihnachtsstimmung zu erzeugen - so kann die stade Zeit beginnen!

Sandra-Isabel Knobloch