Ingolstadt
Die Seele der Stadt

DK-Podiumsdiskussion über Ingolstadts Architektur und Kultur

19.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:25 Uhr
Volltönender Vorschlag: Matthias Schickel, Vorsitzender der Historischen Vereins, will den Platz vor dem Kavalier Dalwigk im doppelten Wortsinn mit Glockenklängen "bespielen". −Foto: Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Eine Ausstellung des Historischen Vereins Ingolstadt mit dem Titel "Stadt-Identität" lockte noch zu Beginn des Jahres zahlreiche Bürger in das Neue Schloss Ingolstadt.

Hellhörig vom großen Interesse der Städter und mit Blick auf wichtige aktuelle Bauprojekte der Stadt, soll in einer Podiumsdiskussion, organisiert vom DONAUKURIER gemeinsam mit der Alf-Lechner-Stiftung, das Thema aufgegriffen werden. Im Raum stehen folgende Fragen: Was ist Stadtidentität? Was macht den Charakter einer Stadt aus, was macht sie lebenswert? Welche Faktoren nehmen darauf Einfluss? Wer trägt im Stadtgefüge Verantwortung für diese Faktoren? Welche Rolle spielt dabei das Kulturleben der Stadt? Wie wichtig sind Wahrzeichen?

Auf der Onlineseite des DK können Bürger vorschlagen, was für sie das Wahrzeichen der Stadt ist.

Die von DK-Redakteur Jesko Schulze-Reimpell geleitete Podiumsdiskussion findet am Montag, 22. Oktober, 19.30 Uhr im Lechner-Museum statt. Der Eintritt ist frei. Geladen sind Experten aus verschiedenen Fachbereichen, deren unterschiedliche Perspektiven sich zu einem möglichst umfassenden Bild von Stadtidentität zusammenfügen sollen. Anschließend ist Raum für Fragen und Anmerkungen der Bürger. Für Getränke auch nach der Veranstaltung ist gesorgt. Gerne darf noch im kleinen Rahmen diskutiert werden. Auf dem Podium werden folgende Diskussionsteilnehmer sitzen:

Matthias Schickel ist Vorsitzender des Historischer Vereins Ingolstadt und war Initiator der Ausstellung "Stadtidentität" zu Beginn des Jahres. Er setzt sich für das Bewahren historischer Identifikationsobjekte in Ingolstadt ein. Er meint: "Eine moderne und wachsende Großstadt muss die Balance finden zwischen Geschichte und Tradition auf der einen Seite sowie Innovation und Mut zur Veränderung auf der anderen."

Christian Lösel, Ingolstädter Oberbürgermeister, baut auf Digitalisierung und Wissenschaft und will so die Zukunft Ingolstadts sichern. Gleichzeitig setzt er sich für die Aufwertung historischer Bausubstanz ein. So verfolgt er gemeinsam mit dem Historischen Verein das Projekt "Stadt der 100 Türme".

Wolfgang Weinzierl war als Landschaftsarchitekt lange Jahre Vorsitzender des Ingolstädter Kunstvereins mit dem dort integrierten Architekturforum. Er stellt sich die Frage: Wo fängt Stadt an, wo hört Stadt auf? Als Initiator des Forums "Lebensräume" im Jahr 1997 gemeinsam mit dem DONAUKURIER bezeugte er bereits sein Interesse am Thema und verfügt über einen weiten Blick auf Ingolstadts Historie.

Gerd Schwandner ist Ko-Autor des jüngst erschienenen Buches "Übermorgenstadt", in dem er auch Großstädte der zweiten Reihe zum Mut zur Einzigartigkeit aufruft. Als ehemaliger Oberbürgermeister von Oldenburg und Gründer einer Stiftung für Wissenschaft und Kultur vereinigt Schwandner, der ursprünglich als Chirurg gearbeitet hat, die Rolle des Politikers und kulturell interessierten wie engagierten Bürgers.

Peter Haimerl ist Architekt in München. Furore machte der Entwurf des preisgekrönten Konzerthauses in Blaibach. Heute ist das "Wunder von Blaibach" zu 99,9 Prozent ausverkauft. Es haucht einer kleinen Gemeinde wieder Leben ein und schenkte ihr ein Wahrzeichen.

René Schmidpeter, Jahrgang 1974, hat den Dr.-Jürgen-Meyer-Stiftungslehrstuhl für internationale Wirtschaftsethik und Corporate Social Responsibility der Cologne Business School inne. Er ist ständiger Gastprofessor an Universitäten in China, Australien, England und Slowenien. Schmidpeter besuchte das Scheiner-Gymnasium in Ingolstadt und promovierte an der Katholischen Universität Eichstätt. Die Geschicke seiner Heimatstadt liegen ihm am Herzen. Er plädiert dafür, dass "Ingolstadt ein stärkeres Bewusstsein von seiner inneren Stärke und Kultur entwickeln" sollte.