Dinkelsbühl
Der Acker bebt

21. Summer Breeze steigt in Dinkelsbühl

14.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:24 Uhr
Zu Gast in Dinkelsbühl: Jacoby Shaddix und die US-Amerikaner Papa Roach. −Foto: Foto: Frey/dpa

Dinkelsbühl (DK) Wer an diesem Mittwoch einen entspannten Ausflug nach Mittelfranken plant, sollte das beschauliche Dinkelsbühl zweifelsfrei weiträumig umfahren - es sei denn, er will stundenlang in einer nicht enden wollenden Blechlawine feststecken, die sich ächzend und langsam in Richtung des 11.000-Einwohner-Städtchens schiebt.

Grund für den Massenauflauf sind Horden von Heavy-Metal-Fans aus der ganzen Republik, die nach Dinkelsbühl pilgern. Denn ab Mittwoch steigt mit dem Summer Breeze zum mittlerweile 21. Mal eines der größten Szenetreffen dieser Art in ganz Deutschland.

Die Veranstalter erwarten etwa 40.000 Gäste - und haben auch in diesem Jahr ein buntes Programm aufgefahren. Vom fiesen Gehaue über klassischen Heavy Metal bis hin zu melodisch-modernen Klängen ist so ziemlich für jeden Freund der härteren Gangart etwas dabei.

Wie es der Festival-Tradition gebührt, wird das Programm am frühen Mittwochnachmittag mit Pauken und Trompeten eröffnet, und zwar von der Blasmusikkapelle aus dem sieben Kilometer entfernten 300-Seelen-Dorf Illenschwang. Danach sind im weiteren Verlauf des Tages gleich ein paar verdiente - und ziemlich laute - Kapellen zu sehen. So spielen unter anderem die brasilianischen Metal-Legenden Sepultura, die seit mittlerweile mehr als 30 Jahren im Geschäft sind. Gleiches gilt für die Briten Paradise Lost, die zu später Stunde, wenn die Temperaturen abgekühlt sind, mit ihren schweren Gothic-Epen für zusätzlich frostige Atmosphäre sorgen werden.

Ansonsten sind mit den US-amerikanischen Hochgeschwindigkeits-Prüglern Cannibal Corpse, den schwedischen Melodic-Deathern Arch Enemy, den deutschen Chartstürmern Powerwolf oder dem US-Quartett Papa Roach, das weltweit bereits mehr als 17 Millionen Platten verkauft hat, diverse absolute Schwergewichte der Szene dabei. Ebenfalls auftreten wird der 66-jährige Udo Dirkschneider, der letztmals auf deutschem Boden zahlreiche Klassiker aus seiner Zeit bei der Solinger Heavy-Metal-Institution Accept zum Besten geben wird. Erst in den Sonntagmorgenstunden wird wieder Ruhe in Dinkelsbühl einkehren. Bis dahin allerdings wird der Acker beben.

Anton Kostudis