Ingolstadt
Lachtränen in den Augen

Lockere Show: Die Pochers lassen den Ingolstädter Auto-Live-Sommer erfolgreich ausklingen

15.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:10 Uhr
  −Foto: Nassal

Ingolstadt - Wenn hochgezogene Augenbrauen auf Lachtränen treffen, dann weiß man: "Der Pocher ist in der Stadt".

 

Keiner polarisiert derzeit so wie der 42-jährige Comedian. Zusammen mit seiner Frau Amira gab er im Rahmen des Auto-Live-Sommers 2020, präsentiert durch Bayern 3, den Abschluss der erfolgreichen Konzertreihe. Die Veranstalter der neuen Art des Entertainments waren MFP-Concerts aus Karlskron und die Ingolstädter Eventhalle, unter der Leitung der Geschäftsführer David Krebs und Birgit Giesl, die sich durch das Künstlerbooking der unterschiedlichsten Genres, die Organisation einer völlig neuen Gastronomie-Art und weiteren organisatorischen Anforderungen besonders positiv hervorhoben. Ein wichtiger Nebeneffekt war zudem, dass viele unter den Folgen der Corona-Krise leidenden Berufsgruppen endlich wieder tätig werden durften.

Überdies ist in der aktuellen angespannten Zeit flotte Unterhaltung einfach Balsam für die Seele. Kein Wunder also, dass die Autoränge an diesem Abend nahezu ausverkauft waren.

Oliver und Amira Pocher nutzten die Quarantäne-Zeit, um einen Podcast mit dem Titel "Die Pochers hier! " ins Leben zu rufen. Dabei erzählen sie von Alltagssituationen aus ihrem Leben und versprechen "die schonungslose Wahrheit". Um diesen Podcast drehte sich auch die gleichnamige Show des Ehepaars.

Die Pochers zeigten sich bereits zum Start der Show publikumsnah, indem sie mit Elektrorollern zwischen den Autoreihen entlang fuhren und viele Fans persönlich begrüßten. Anschließend ging es zurück auf die Bühne, wo sie sich über ihren Podcast unterhielten. Im lockeren Gespräch wurden verschiedenste Makel und nervige Angewohnheiten des jeweils Anderen verhandelt. Aber nicht nur: Amira deckte eine neue Seite des häufig aneckenden Künstlers auf. Anhand von Beispielen beschrieb sie ihren Oliver als selbstlos und empathisch.

 

Der Gastauftritt von Mola Adebisi, eine Kultfigur der 90er-Jahre, gab dem zuvor noch lockeren Geplänkel, eine ernsthaftere Wendung. Schließlich erzählte er auch von persönlichen Erfahrungen mit Alltagsrassismus hierzulande bis hin zu vorangegangenen Morddrohungen durch Rechtsradikale.

Doch wäre es nicht eine Oliver-Pocher-Show, wenn er nicht wenigstens einmal auf Michael Wendler und seine Laura zu sprechen gekommen wäre. Und so ging der bislang ernsthaftere Teil des Abends in eine erwartete lockere Comedy-Nummer über, die sowohl den Wendler, als auch den Irrsinn der oberflächlichen Instagram-Welt thematisierte, ja der Lächerlichkeit preisgab. Oliver Pocher schaffte es, durch vorgeführte Videoausschnitte und mit seiner schonungslosen Offenheit, fragwürdige und gesellschaftskritische Themen in Witz und Charme zu verpacken. Das begeisterte Publikum - zum großen Teil bestand es aus Frauen - antwortete zustimmend mit Hupen und Lichtsignalen.

Zum Ende des Abends fuhren die Pochers nochmals durch die Autoreihen, nah ran an ihr Publikum, machten Selfies mit den euphorisch feiernden Fans und schlossen die Show mit einem gigantischen Feuerwerk ab.

Und es wäre auch nicht Oliver Pocher, wenn er nicht zuletzt doch noch einmal eine Spitze verteilt hätte: So lief im Abspann auf den Bildschirmen eine Parodie des berühmten Liedes "Jeanny" von Falko, in der er Michael Wendler mit Laura nachahmte. Alles so, wie es die Fans erwartet hatten. Am Ende waren überall glückliche Gesichter mit Lachtränen in den Augen zu sehen.

DK