Ingolstadt
Amore und Dolce Vita

I Dolci Signori treten bei „Über den Dächern von Ingolstadt auf“

14.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:52 Uhr
Wetterbedingter Umzug: I dolci Signiori traten nicht auf dem Parkdeck des Nordbahnhofs in Ingolstadt auf. Der Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. An diesem Mittwoch heißt es „CubaBoarisch 2.0“. −Foto: Hammerl

Ingolstadt (DK) Die Sterne musste sich das Publikum der „Notte di Stelle“ zwar dazu denken, doch auch eine Etage tiefer im Parkdeck am Nordbahnhof gelang I Dolci Signori eine mitreißende Italo-Pop-Show.

Unter die Haut gehende Melodien, fetziger Pop, vorgetragen mit süditalienischem Temperament, Leidenschaft und Lebenslust verbanden sich zu einer italienischen Nacht, die so ganz nach dem Geschmack des Publikums war. Hier kam jeder auf seine Kosten, ob er mehr auf rhythmischen Italo-Pop zum Mitklatschen und Tanzen stand oder versonnen den berührenden  Balladen lauschen wollte. 
 
Zum Träumen die Geschichte des Obdachlosen auf dem Marktplatz von Bologna „Piazza Grande“, im Original gesungen vom erklärten Lieblingssänger des Sextetts, Lucio Dalla, von den I-Dolci-Signori-Frontmännern Rocky Verardo und Gianni Carrera etwas moderner, aber mit vergleichbarer Intensität vorgetragen. Das ging unter die Haut, wie auch das als Lieblingslied angekündigte „Tu vuò fà l'americano“. 
So richtig in Fahrt kam das Publikum, als Rocky Verardo, Gianni Carrera, Bernd Meyer (Keyboard, Akkordeon, Gesang), Ricardo Belli (Gitarre, Mandoline, Gesang), Uli Rossi (Bass) und Michele Forresta (Schlagzeug) ihr Adriano-Celentano-Medley mit dem Hit „Azzurro“ begannen. Gelegentliche Seitenhiebe der Bandmitglieder untereinander oder rhetorische Fragen wie „Was wäre die Welt ohne Frauen?“ schafften den Übergang zum jeweils nächsten Titel.  „Sparsam wäre sie“ meinte einer, die Antwort des waschechten Italieners aber lautete natürlich: „Große Katastrophe“.   
 
 Amore, schöne Frauen, Sonne, Wind und Meer – Dolce Vita, die Leichtigkeit des Seins wird spürbar in der Musik, die den Süditalienern – Rocky und Gianni sind waschechte, die anderen haben „italienischen Hintergrund“, sprich „Verwandte in Italien“ – im Blut liegt. 
 
Im zweiten Teil wird es poppiger, das Publikum steht, wippt auf der Stelle, einige tanzen zu „Sempre, Sempre“ von Al Bano und Romina Power oder „A far l'amore cominicia tu“ von Raffaela Carrà. Ein Stimmungshöhepunkt jagt den anderen. Ricardo Belli setzt sich zu „Cose della vita“ eine Perücke auf und ruft in die Menge: „Ihr könnt euren Freunden erzählen, „I waved my hands with Tina Turner“, dann lassen die Signori Eros Ramazzottis „Se bastasse una canzone“ folgen. Am Ende stehen nahezu alle zu „Mamma Maria“ und „Gloria“, Zugaberufe sind programmiert. Einmal lässt sich das Sextett noch zurückholen, verabschiedet sich mit einem ruhigeren Gute-Nacht-Lied und dann ist unerbittlich Schluss, denn die Sperrstunde naht.