„Nachts im Museum: Kurzfilm & Kunst“ heißt es am Freitag, 29. November, im Lechner Museum. Erstmals gibt es eine Kooperation zwischen dem Museum und dem Kurzfilmfestival 20minmax, dessen Festivalleiterin Lisa Helbig eine Auswahl an Kurzfilmen zusammengestellt hat, die das Thema Kunst, Museum und Gesellschaft im Kontext der aktuellen Ausstellung von Lisa Seebach beleuchten.
Einige kennt man schon aus den Festivals der vergangenen Jahre. „Viele davon sind Preisträger“, sagt sie.
Bis zum nächsten Festival ist es schließlich noch ein Weilchen hin. Vom 4. bis 12. April 2025 findet 20minmax in Ingolstadt statt. Bis zum 15. Dezember können Filmemacher noch ihre Werke für den Wettbewerb einreichen.
20minmax soll im Gedächtnis bleiben
Damit Kurzfilmfans auch davor schon auf ihre Kosten kommen, will sie Kurzfilmabende in verschiedenen Locations alle vier bis acht Wochen als regelmäßiges Format etablieren. „Es geht darum, dass 20minmax im Gedächtnis bleibt. Denn ein Jahr ist ganz schön lang. Wir haben ja auch Besucher, die während der Kurzfilmwoche jeden Abend da sind“, sagt Lisa Helbig.
Je nach Veranstaltungsort wird das Programm zusammengestellt. Im Dezember ist ein Kurzfilmabend im Ratschhaus geplant – für Menschen mit Hörbehinderung. Da wird zu den Filmen in Gebärdensprache gedolmetscht. Ein Newsletter informiert ab sofort über Veranstaltungen, Workshops und Updates zum 20minmax.
Für Dominik Bais, Kurator am Lechner Museum sind Bildende Kunst und das Medium Film seit jeher eng miteinander verbunden und bieten vielfältige Anknüpfungspunkte.
Themen rund um Museum und Kunst
Das Programm der Kurzfilmnacht greift deshalb einerseits das Thema Museum und Kunst und andererseits Elemente der aktuellen Ausstellung direkt auf: „Zum Beispiel wird im Film ,Warten, nicht warten‘ unter anderem eine Museumswärterin porträtiert. Die Bezüge sind aber auch abstrakter, etwa wird mit ,Die Simulation des Seins‘ ein Film gezeigt, der mithilfe eines Splitscreens mehrere Perspektiven der Geschichte gleichzeitig offenbart. Ein Aspekt, der auch in der aktuellen Ausstellung des Museum mit Skulpturen der Bildhauerin Lisa Seebach relevant ist“, erläutert Bais.
Daneben wird man Yann Chapotels sechsminütigen Film „Inside“ sehen, in dem er Realaufnahmen eines mehrstöckigen Wohnhauses in einem formal streng durchkomponierten Montagefilm auf komplexe Weise und mit überraschenden Wendungen neu kombiniert hat.
Menschen sollen sich begegnen
Auch „Tabu La Rasa“ von Emma Bading über ein kurioses Was-wäre-wenn-Erlebnis steht wie „Fibonacci“ von Tomáš Hubáček auf dem Programm – eine Tanzperformance über Felder und Landstriche.
Die Umgebung erscheint als Muster, inspiriert von der Fibonacci-Folge. „An der Wand“ von Luisa Nölke und Philipp Hartmann erzählt vom Ausstellungsbesuch eines Ehepaares, der aus dem Ruder läuft.
Dazu ist ein Gespräch zum Filmprogramm geplant, mit Lisa Helbig, Dominik Bais und dem Filmemacher Jonathan Brunner („Warten, nicht warten“).
„Unser Ziel als Museum ist es unter anderem, ein unkonventionelles Angebot zu schaffen, bei dem sich Menschen, die bereits einen Bezug zum Museum und zur bildenden Kunst haben, und Menschen, die normalerweise nicht ins Museum gehen, begegnen können“, sagt Kurator Dominik Bais. „Die Ausstellung bietet eine tolle Kulisse für den Filmabend, deren Programm im Dialog mit der aktuellen Ausstellung steht.“
Der Filmabend startet am Freitag, 29. November, um 19 Uhr im Lechner Museum. Bereits um 18 Uhr kann man die Ausstellung „Earthy Liquids and Heavy Metal [Hypersleep]“ von Lisa Seebach besuchen. Der Eintritt ist frei.
DK
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