Bei einem Treffen mit US-Senatoren loten Tech-Größen wie Gates und Zuckerberg Regulierungsmöglichkeiten für die Zukunftstechnologie aus. Doch können Unternehmen und Politik zusammenfinden?
Einige der hochkarätigsten Techfirmen-Chefs haben sich zu Gesprächen über mögliche Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) mit US-Senatoren in Washington getroffen.
An dem Treffen am Parlamentssitz hinter den verschlossenen Türen des Kapitols nahmen laut US-Medien mehr als 20 Experten und Vorstandsvorsitzende teil - darunter Microsoft-Gründer Bill Gates, Mark Zuckerberg von Meta - der Firma hinter Facebook, Instagram und Whatsapp - sowie Tech-Milliardär Elon Musk, Chef von Tesla und der früher Twitter genannten Online-Plattform X.
In den USA versucht eine Parlamentsgruppe mit Senatoren beider Parteien Möglichkeiten zur Regulierung der ebenso chancenreichen wie risikoträchtigen Zukunftstechnologie auszuloten.
Notwendigkeit eines «Schiedsrichters»
Die Firmenvertreter betonten, dass Grenzen für die Entwicklung und den Einsatz von KI-Technologie nötig seien. «Für uns ist es wichtig, einen Schiedsrichter zu haben», sagte Musk am Rande des Treffens. Dieser müsse sicherstellen, dass Unternehmen sicher und im Interesse der Öffentlichkeit handeln. Eine konkrete Linie, wie Gesetze und Rahmenbedingungen aussehen könnten, fanden Firmenchefs und Politiker aber laut US-Medien bei dem ersten Treffen nicht.
«Wir brauchen Hilfe von Entwicklern und Experten, die KI-Systeme schaffen», sagte der Vorsitzende des Senats, Chuck Schumer von den Demokraten, nach Angaben des Radiosenders NPR. «Aber wir brauchen auch Hilfe von denen, die schwierige Fragen stellen und die sich für Regeln einsetzen, um die Risiken von KI zu minimieren.»
Gefälschte Fotos und Videos, manipulierte Wahlkämpfe
Seit Monaten wird darüber diskutiert, wie sich die weltweit in hoher Geschwindigkeit entwickelnde Technologie regulieren lässt. Befürchtet werden beispielsweise gefälschte Fotos und Videos, manipulierte Wahlkämpfe und Auswirkungen auf das Bildungswesen, wenn unklarer wird, ob Studierende oder Schüler wirklich ohne Unterstützung durch automatische Computerformulierungen Texte geschrieben haben. Traditionell gilt die Politik im Regulieren neuer Technologien beispielsweise zu Datenschutz oder verbindlichen Regeln für Kommunikation in sozialen Netzwerken als schwerfällig.
Weitere zu dem Treffen geladene Unternehmensvorsitzende waren etwa Sam Altman von OpenAI, der Firma hinter dem Chatbot ChatGPT, Sundar Pichai von Google, Satya Nadella von Microsoft und Arvind Krishna von IBM. Auch Gewerkschaftsvertreter waren anwesend und betonten, dass die Computertechnologie besonders mit Blick auf die Rechte von Arbeitnehmern reguliert werden müsse.
© dpa-infocom, dpa:230914-99-188364/2
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