Nur nicht schwarz sehen

Analoges Kabelfernsehen wird abgeschaltet – Nach dem Aufrüsten Sendersuchlauf starten

14.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:52 Uhr

Analoges Kabelfernsehen wurde und wird 2018 in Deutschland schnittweise abgeschaltet. Am 22. und 23. August verschwindet in Bayern dieses Fernsehsignal, alle TV-Sender sind betroffen. Doch wer muss umrüsten und wie?

Warum wird das analoge Kabelfernsehen abgeschaltet?
Die Kabelnetzbetreiber haben diesen Schritt lange gescheut, weil überwiegend technisch nicht so versierte Zuschauer betroffen sind. Hinzu kommt, dass mit vielen Kunden keine direkte Vertragsbeziehung besteht, weil Rahmenverträge mit Hausverwaltungen geschlossen wurden. Einzelne Haushalte sind somit schwerer zu erreichen. Inzwischen stecken die Kabelnetzbetreiber allerdings in der Zwickmühle. Einerseits sterben die Nutzer, die noch analoges TV-Kabel nutzen, aus. Andererseits ist die Nachfrage nach schnellen Internetleitungen per Kabel enorm groß. Da ein analoger TV-Sender im Kabel deutlich mehr Kapazität in Anspruch nimmt als ein digitaler, ist eine Analog-Abschaltung die logische Konsequenz. 
 
Wer ist von der Abschaltung betroffen?
Es gibt verschiedene Wege das herauszufinden. Sehen Sie beim Umschalten Programminformationen eingeblendet und finden in Ihrer Programmliste Sender wie das Erste HD, ZDF HD oder intv HD, empfangen Sie höchstwahrscheinlich schon digitales Fernsehen. Gleiches gilt, wenn Sie mehr als 30 TV-Sender empfangen können. Nutzen Sie einen Flachbildfernseher mit „DVB-C“-Tuner (Kennzeichnung auf dem Gerät oder in der Bedienungsanleitung) oder einen digitalen Kabel-Receiver, besteht kein Handlungsbedarf. Ist Ihr Fernsehbild dagegen öfter mal verrauscht, spricht das für eine analoge Nutzung. Die Kabelbetreiber wollen vor der Abschaltung mit einem Laufband darauf hinweisen. Diese Einblendung können dann nur Zuschauer mit analogem Signal sehen. Satelliten-Zuschauer  sind nicht betroffen, ebenso nicht Hausverwaltungen, die mit regionalen Anbietern wie COM-IN oder Ziegelmeier Augsburg zusammenarbeiten. 

Was muss ich bis zum 22. August tun?
Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als einen digitalen Kabel-Receiver aufzurüsten oder ein Fernsehgerät mit eingebautem dititalen Kabel-Receiver zu kaufen. Jene Fernsehzuschauer, die noch Röhrengeräte verwenden, müssen entweder das Gerät austauschen oder eine spezielle Empfangsbox aufbauen und anschließen (Set-Top-Box, rund 30 Euro), sofern das Gerät überhaupt über entsprechende Anschlüsse verfügt. Sollten Sie nach der Umstellung einzelne Sender (beispielsweise Regionalprogramme) nicht mehr empfangen können, starten Sie bitte den Sendersuchlauf. Alternativen zu Kabelfernsehen: DVB-T2 HD via Antenne, Satellit oder Internet/IPTV. 

Sind am Umstellungstag auch Digital-TV-Zuschauer betroffen?
Ja! Im Laufe des Prozesses steht eine Art Frühjahrsputz im Kabel an. Das bedingt eine Umsortierung der digitalen TV-Sender. Starten Sie einfach einen Sendersuchlauf. 

An wen kann ich mich wenden, wenn ich Probleme habe?
Wenden Sie sich bitte an Ihren Kabelanbieter, Hausverwalter oder an Ihren Elektrofachhändler. Der größte Anbieter Vodafone (ehemals Kabel Deutschland) bietet Hilfe über die kostenlose Hotline 0800 664 87 87 an. 

Welche Einschränkungen treten am Umstellungstag auf?
Am Umstellungstag können Sie mit Ihrem Kabelanschluss zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens zeitweise nicht fernsehen, Radio hören, das Internet nutzen oder telefonieren. Dies gilt auch für Notrufe. Im Mobilfunknetz gibt es keine Einschränkung. 

Ist auch Radio von der Abschaltung betroffen?
Ja! Auch analoge Radioprogramme werden abgeschaltet. Der Empfang durch direktes Anstecken an einer Kabel-Dose ist nicht mehr möglich. Um beispielsweise die Stereoanlage als Radio weiterhin nutzen zu können, sind eine Antenne für UKW-Empfang, ein DAB+ Adapter inklusive Antenne, ein DVB-C-Radio-Adapter, ein digitaler Kabel-Receiver (für Fernsehen und Radio), Satellit oder Internet mögliche Alternativen. DK