Berlin
Telekom macht Zusage für 5G-Versorgung in der Fläche

11.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:29 Uhr
Die Telekom hat einen Acht-Punkte-Plan vorgelegt, der die Einführung von 5G in Deutschland beschleunigen soll. −Foto: Mark Schiefelbein/AP

Im Vorfeld der 5G-Frequenzauktion melden sich seit Wochen die Branchenakteure zu Wort, um die Rahmenbedingungen für sich zu beeinflussen. Telekom-Chef Höttges präsentierte nun einen Plan, der erstmals eine Ausbauzusage für die Fläche vorsieht.

Die Deutsche Telekom hat erstmals eine Zusage für den Ausbau der fünften Mobilfunkgeneration (5G) in der Fläche abgegeben. Bis zum Jahr 2025 werde man 99 Prozent der Bevölkerung und 90 Prozent der Fläche mit 5G versorgen, versprach Telekom-Chef Tim Höttges am Donnerstag in Berlin.

„Deutschland ist zu gut 30 Prozent von Wald bedeckt. Wenn es sinnvoll ist, werden wir auch diese Gebiete mit 5G versorgen“, sagte Höttges.

Die Telekom werde trotz Unternehmensschulden in Höhe von über 50 Milliarden Euro jedes Jahr 5,5 Milliarden Euro in den Ausbau der Netzwerke mit Glasfaser und modernen Mobilfunktechniken stecken, kündigte der Konzernchef an. In diesem Betrag seien die Summen für den Erwerb von Mobilfunkspektrum bei der 5G-Auktion im kommenden Jahr nicht enthalten.

Höttges legte einen Acht-Punkte-Plan vor, der die Einführung von 5G in Deutschland beschleunigen soll. Das Programm umfasst eine Konferenz, die Netzbetreiber und Anwender an einen Tisch bringen soll. Die für 5G notwendige Infrastruktur will die Telekom gemeinsam mit anderen Netzbetreibern nutzen, insbesondere auf dem Land. Höttges verwies auf eine aktuelle Vereinbarung mit Telefónica (O2), mit der rund 5000 Antennenstandorte von Telefónica an das Glasfasernetz der Telekom angeschlossen werden.

Ziel der Telekom sei es, 100 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mit Geschwindigkeiten von mindestens 100 Megabit pro Sekunde zu versorgen. Derzeit könnten 24,4 Millionen Haushalte von insgesamt rund 40 Millionen Haushalten ein entsprechendes Telekom-Produkt buchen. Ein Pegelanzeiger in der Bonner Konzernzentrale der Telekom soll den Fortschritt künftig sichtbar dokumentieren.

Höttges sprach sich für vereinfachte Rahmenbedingungen für die Verlegung von Glasfaserleitungen in Städten und Gemeinden aus. In Deutschland würden oft Kabeltunnel von 1,20 Meter Tiefe und mehr verlangt, während in anderen Regionen in Europa Verfahren möglich seien, bei denen die Kabel nur 20 Zentimeter tief im Boden liegen. „Hier wiehert der Regulierungshengst der Kommunen.“

Bislang habe die Telekom Glasfaserkabel quasi in jeder Straße liegen. Ab dem Jahr 2021 will der Konzern jedes Jahr rund zwei Millionen Haushalte jährlich mit Glasfaseranschlüssen direkt im Haus versorgen (FTTH). Höttges verteidigte den Entschluss seines Unternehmens, die umstrittene VDSL-Technik als Übergangslösung zu nutzen, um Haushalte breitbandig mit dem Netz zu verbinden. Ohne VDSL hätten nur 20 Prozent der Haushalte einen schnellen Netzanschluss erhalten, so seien es 80 Prozent gewesen.

dpa