Berlin
Spotify wegen Verschwörungs-Podcast „Infowars“ in der Kritik

31.07.2018 | Stand 02.12.2020, 15:58 Uhr
Erste Nutzer hatten sich bei Spotify direkt beschwert und auch über die Sozialen Netzwerke waren Protest laut geworden. −Foto: Daniel Bockwoldt

Der US-Journalist Alex Jones glaubt, die US-Regierung sei an den Anschlägen vom 11. September 2001 beteiligt gewesen und der Amoklauf an der Sandy Hook High School sei von Schauspielern inszeniert worden. Diese Verschwörungstheorien verbreitet Spotify jetzt weiter - der Protest bleibt nicht aus.

Spotify ist wegen des umstrittenen Podcasts eines Verschwörungstheoretikers in die Kritik geraten. Nutzer des Streamingangebots können seit einigen Tagen über die App die Show „Infowars“ des rechtspopulistischen US-Journalisten Alex Jones abrufen.

Jones hatte in der Vergangenheit unter anderem verbreitet, dass die US-Regierung an den Anschlägen am 11. September 2001 in New York beteiligt gewesen sei. Auch behauptete er, dass der Amoklauf an der Sandy Hook High School von Schauspielern inszeniert worden oder dass der Klimawandel ein Mythos sei.

Erste Nutzer hatten sich bei Spotify direkt beschwert und auch über die Sozialen Netzwerke waren Protest laut geworden. „Wirklich, @Spotify, Alex Jones ist verantwortlich für seine Schikane an den Eltern von Sandy-Hook-Kindern und an den Opfer des Attentats in Las Vegas“, schrieb die Initiative „Sleeping Giants“ auf Twitter. „Und jetzt bietet ihr seinen Podcast an?“

Spotify erklärte, es werde derzeit werde geprüft, ob und inwieweit die Inhalte die Richtlinien des Streamingdiensts verletzen. Dann werde entschieden, ob das Angebot ganz oder in Teilen gelöscht werde, sagte ein Sprecher.

Erst vor einigen Tagen hatte die Videoplattform YouTube vier „Infowars“-Videos wegen Hassrede und der Gefährdung von Kindern gesperrt. Der YouTube-Kanal von Jones hat mehr als 2,4 Millionen Abonnenten. Zuvor hatte bereits Facebook Jones zeitweise von seiner Plattform verbannt und einige Videos von ihm gelöscht.

Tweet von Sleeping Giants

dpa