Google dementiert Drohnen-Pläne

09.08.2010 | Stand 03.12.2020, 3:47 Uhr

Ingolstadt (dk) Unklarheit über Googles Pläne: Die Wirtschaftswoche meldete jüngst, der amerikanische Internetkonzern wolle Drohnen einsetzen, um detaillierte Luftaufnahmen für seinen Dienst Google Earth zu generieren. Gegenüber dem Spiegel dementiert ein Unternehmenssprecher von Google.

Der deutsche Drohnenhersteller Microdrones bestätigte der Wirtschaftswoche, eine kamerabestückte Mini-Drohne an die Google-Zentrale geliefert zu haben. Microdrones-Chef Sven Juerss sagte der Zeitung: „Wir haben gute Chancen, mit Google dauerhaft ins Geschäft zu kommen." Die Drohnen seien bestens geeignet, um aktuellere Aufnahmen für den Kartendienst Google Earth zu liefern.

Nach Angaben der Wirtschaftswoche wollte Google sich zunächst nicht äußern. Doch heute dementierte das Unternehmen auf Anfrage von spiegel.de. Ein Sprecher sagte dem Online-Ableger des Nachrichtenmagazins: "Wir suchen immer nach Wegen, um unsere Karten-Dienste wie Google Maps oder Google Earth zu verbessern." Als Teil dieser Bemühungen erforsche Google viele verschiedene Technologien, "aber wir testen oder nutzen diese nicht."
 
Dem Einsatz von Drohnen sind ohnehin enge juristische Grenzen gesetzt. Auch Datenschützer laufen Sturm gegen die kommerzielle Nutzung dieser Technik. Denn Drohnen würden auch hochauflösende Aufnahmen von Terrassen oder Gärten machen, inklusive der Abbildung der Besitzer, zum Beispiel beim Sonnenbaden.
 
"Die Probleme könnten noch tiefgreifender sein als bei Google Street View“, sagt der nordrhein-westfälische Datenschutzbeauftragte Ulrich Lepper. Im vorliegenden Fall scheint der Verdacht jedoch nicht ganz unbegründet, dass es sich bei der Äußerung von Microdrones-Chef Juerss um eine geglückte PR-Aktion handelte.