Von einer „Fundsache der besonderen Art“ berichtet die Polizei Simbach (Landkreis Rottal-Inn). Vergangenen Dienstag wurde bei Erdbauarbeiten im Zuge des Hochwasserschutzes fünf Meter unter der Erde ein Golf III Cabrio gefunden, das 2016 von der Flut „verschluckt“ worden war.
Die Polizei berichtet: Am Dienstag gegen 10 Uhr wurde bei Erdbauarbeiten im Bereich des Kreuzberger Weg 7 ein Auto in ca. fünf Metern Tiefe aufgefunden. Das schwarze 1998er VW Golf III Cabrio war dort unter Tonnen von Erde und Steinbrocken vergraben. Basierend auf den aktuellen Stand der polizeilichen Ermittlungen ist davon auszugehen, dass der VW Golf während der Flut 2016 durch die Wassermassen mitgerissen wurde und in einer Vertiefung dann hängen blieb. Durch den hohen Wasserstand versank das Auto vollkommen und wurde bei den anschließenden Bauarbeiten mit Steinbrocken bedeckt.
Halter-Ermittlungen gestalteten sich schwierig
Als dann jetzt, rund acht Jahre später, die vor Ort befindliche Baufirma grub, kam der VW Golf wieder ans Tageslicht und wurde geborgen. Bei der Bergung kam es zu einer kleinen Explosion des Beifahrerairbags. Die nun folgenden Halter-Ermittlungen gestalteten sich schwieriger als gedacht. Aufgrund bestimmter Fristen waren alle Datensätze des Fahrzeuges nicht mehr vorhanden. Es konnte lediglich das VW-Autohaus ermittelt werden, welches 1998 den Wagen ausgeliefert hatte, aber auch hier verlief die Spur ins Nichts.
Dokumente gefunden, Halter aus Kirchdorf
Dank der Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Simbach, in Person von Kommandant Michael Jetzlsperger, konnte ein Teil des Schlammes aus dem Cabrio entfernt werden. Durch Vorarbeiter Johann Pöttinger wurde noch schnell die Batterie abgeklemmt um die Auslösung des noch intakten Fahrerairbags zu verhindern. Im zerbrochenen Handschuhfach, welches voll mit Schlamm war, konnte unter einer Musik-CD dann der Fahrzeugschein aufgefunden werden, welcher dann Zentimeterweise vom Schlamm befreit wurde.
Erfreulich war hier die hohe Widerstandskraft des Dokumentes, so die Polizei. Alle Daten waren nach all den Jahren noch einwandfrei lesbar. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der eigentliche Besitzer unbekannt ins Ausland verzogen ist. Dieser hatte zuvor im Bereich Kirchdorf gewohnt.
− red
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