Deutscher Wetterdienst warnt
Überflutete Keller in der Oberpfalz und Mittelfranken - Weitere Unwetter erwartet

27.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:20 Uhr

Zahlreiche Keller mussten Einsatzkräfte am Freitagabend in Mittelfranken und der Oberpfalz auspumpen. −Symbolbild: dpa

Von Katarina Cavar

Mittelfranken und Teile der Oberpfalz sind am Freitag von den angekündigten Unwettern schwer getroffen worden: Etliche Keller wurden dort überflutet. Auch am Samstag erwartet der Deutsche Wetterdienst weitere Gewitter und Regenfälle.



Unwetter mit Hagel und Starkregen waren am Freitag über weite Teile Deutschlands hinweggezogen. In Mittelfranken und in der Oberpfalz standen Hunderte Keller und mehrere Straßen unter Wasser. Die Integrierte Leitstelle in Nürnberg meldete am Freitagabend rund 470 Einsätze von Feuerwehren und Technischem Hilfswerk in Nürnberg, Fürth und den Landkreisen Fürth und Erlangen-Höchstadt. Verletzte habe es nicht gegeben. Schwer getroffen wurde auch der Rother Ortsteil Eckersmühlen. Allein hier wurden am Abend fast 60 Einsätze gezählt.

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„Gut beschäftigt“ sei die Feuerwehr nach Angaben des Polizeipräsidiums auch in der Oberpfalz gewesen. Eine genaue Einsatzzahl konnte ein Sprecher am Morgen zunächst nicht nennen. Hauptsächlich hatten es die Einsatzkräfte aber auch hier mit vollgelaufenen Kellern zu tun. Schwerpunkt sei die nördliche Oberpfalz gewesen. In einem Zweifamilienhaus in Schönthal (Landkreis Cham) hat bereits am Freitag um 16 Uhr ein Blitz eingeschlagen. Offensichtlich traf der Blitz genau den Kamin des Hauses, der regelrecht zersprengt wurde.

Blitzschlag in Haus in Niederbayern

In Niederbayern habe es einen Blitzschlag in ein Haus gegeben. Dabei sei jedoch glücklicherweise nur der Schaltkasten beschädigt worden, berichtet ein Präsidiumssprecher auf Nachfrage. Abgesehen davon und einer überschwemmten Kreisstraße in Straubing-Bogen sei der Bezirk vom Unwetter verschont geblieben. Auch die Präsidien in Oberbayern Nord und Süd meldeten keine Unwettereinsätze.

Auch am Samstag ist in Teilen Deutschlands wieder mit Unwettern zu rechnen. Vor allem im Osten, Süden und in der östlichen Mitte werden Gewitter und Regenfälle erwartet. Nach wie vor könne es Starkregen geben, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Lokal könnten um die 50 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit fallen, sagte DWD-Meteorologe Marcel Schmid. „Dies entspricht teilweise einer halben Monatssumme oder mehr, als bisher im gesamten August gefallen ist“, sagte Schmid.

Teils „unwetterartige“ Regenmengen in Bayern erwartet

In Bayern werden die Gewitter vermehrt ab Mittag bis in die Nacht zum Sonntag erwartet. Dabei seien besonders am Nachmittag lokal „unwetterartige“ Regenmengen zwischen 25 und 40 l/qm pro Stunde, Hagel und Böen bis 70 km/h wahrscheinlich, so der DWD. Schwerpunkt sei voraussichtlich an den östlichen Mittelgebirgen sowie zwischen der Fränkischen Alb und den Alpen.

Am Vormittag gab der Deutsche Wetterdienst bereits offizielle Warnungen vor Starkregen für die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Eichstätt und Roth heraus. Außerdem veröffentlichte sie eine Vorabwarnung vor heftigem beziehungsweise ergiebigen Regen für die Landkreise Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf am Inn, Traunstein sowie Stadt und Landkreis Rosenheim. Hierbei könne es zu lokalen Überflutungen kommen.

Für Sonntag werden für den Süden Deutschland erneut einzelne Schauer und Gewitter vorausgesagt, teils auch mit Starkregen. Die Höchstwerte liegen bei 20 bis 28 Grad. Im Laufe des Wochenendes soll sich dann von Nordwesten her kühlere und trockenere Luft durchsetzen und die schwül-warmen Luftmassen vertreiben.

Gewitterrisiko lässt ab Montag nach

Zum Wochenstart lässt das Gewitterrisiko überall deutlich nach, dennoch gibt es deutliche Temperaturunterschiede im Land. Während es in der Nordhälfte überwiegend bewölkt wird mit Höchstwerten zwischen 24 und 29 Grad, bleibt es im Süden sonnig und meist trocken. Die Temperaturen erreichen 24 bis 29 Grad.

− cav/dpa