Petition
Tierschützer fordern strengen Schutz von Bayerns Kiebitzen

19.06.2023 | Stand 21.06.2023, 5:49 Uhr |

Kiebitz - Ein Kiebitz (Vanellus vanellus) ist auf einem Feld zu sehen. - Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB

Zum besseren Schutz der Kiebitze fordert der Bund Naturschutz von der Staatsregierung ein verbindliches Konzept mit Vorgaben und Entschädigungen für die Landwirtschaft. Am Donnerstag (22. Juni) will der Verband nach eigenen Angaben eine entsprechende Petition an die Vorsitzende des Landtagsausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz, Rosi Steinberger (Grüne), übergeben. Die Petition sei bereits von mehr als 40.000 Menschen unterschrieben worden.

Laut Bund Naturschutz ist der Bestand der Kiebitze in Deutschland zwischen 1980 und 2016 um 93 Prozent eingebrochen. In Bayern seien 2014/15 nur noch 2509 Brutpaare erfasst werden, dabei wären laut EU-Vogelschutzrichtlinie mindestens 20.600 Brutpaare für einen günstigen Erhaltungszustand nötig. Für den Erhalt der Art in Deutschland sei auch die bayerische Population höchst relevant.

Der Kiebitz ist auf der Roten Liste stark gefährdeter Tierarten und unterliegt dem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes: Fortpflanzungs- oder Ruhestätten sind daher geschützt. Trotzdem dürfe laut Bund Naturschutz in Bayern auf Fortpflanzungsstätten weiterhin Ackerwirtschaft ohne Rücksicht auf die Bodenbrüter betrieben werden. Anordnungen von Artenschutzmaßnahmen lehne die bayerische Regierung ab und beschränke sich auf rein freiwillige Maßnahmen, hieß es.

Um dem Rückgang der Kiebitze entgegenzuwirken, hat der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in diesem Jahr ein bayernweites, vom Agrarministerium gefördertes Kiebitzprojekt gestartet, welches zunächst bis 2028 läuft. Dabei soll der Dialog zwischen den Beteiligten durch eine gezielte Wissensvermittlung verbessert werden. Ferner sollen die Tiere regional in Schwerpunktgebieten gezielt geschützt werden. Ziel sei es, dass Landwirte stolz auf den Schutz «ihrer» Kiebitze seien, ohne dass sie dabei finanzielle Einbußen in Kauf nehmen müssten, teilte der Landesbund mit.

© dpa-infocom, dpa:230619-99-109455/2

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