Zahlreiche Einsätze
Starkregen, Hagel, Gewitter: Polizei zieht Bilanz zu Unwetter in der Region

06.06.2022 | Stand 08.06.2022, 16:42 Uhr

Der Starkregen hinterließ am Sonntag seine Spuren in und um Schöllnach (Landkreis Deggendorf). −Foto: vifogra/Hartl

Von Verena Roider

Unwetter haben der Polizei und Feuerwehr am Pfingstsonntag zahlreiche Einsätze beschert - insbesondere in Niederbayern. Die Polizeien in der Region ziehen eine erste Bilanz.



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Insgesamt gab es nach Polizeiangaben zwischen 18.20 und 23 Uhr 156 wetterbedingte Einsätzen in Niederbayern - darunter drei Verkehrsunfälle, umgestürzte Bäume und Zäune, überflutete Keller und Straßen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für den Abend des Pfingstsonntag unter anderem für die Regierungsbezirke Niederbayern, Oberbayern und Oberpfalz vor extremen Unwettern gewarnt.

In Pilsting (Landkreis Dingolfing-Landau) musste wegen eines Gewitters das Bierzelt mit rund 2500 Besuchern geräumt und die Veranstaltung beendet werden. Eine hochschwangere Frau musste zur Entbindung in eine Klinik gebracht werden. Eine Person wurde verletzt.

Tödlicher Unfall in Freyung-Grafenau

Wohl ebenfalls wegen des Unwetters ist ein 26 Jahre alter Motorradfahrer am Abend des Pfingstsonntag im Landkreis Freyung-Grafenau tödlich verunglückt. Der Mann war laut Polizei alleinbeteiligt von der Straße abgekommen. Er wurde so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle starb. Ein Gutachter muss nun den genauen Unfallhergang klären.

Zu einer Vielzahl an Unwettereinsätzen kam es laut Polizei auch im Bereich Eggenfelden (Landkreis Rottal-Inn) - überwiegend blockierten umgestürzte Bäume die Straßen. Insbesondere auf der B20 und der B388 waren die Einsatzkräfte gefragt. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen aber niemand.

Schäden eher gering

Bei Neukirchen vorm Wald sei ein Baum auf ein Auto gestürzt, teilte die Polizei am frühen Montagmorgen mit. Auch auf der Bundesstraße 388 nahe Velden (Landkreis Landshut) fiel ein Baum auf ein fahrendes Auto. In beiden Fällen wurde niemand verletzt.

Seine Spuren hinterließ der Starkregen auch in und um Schöllnach (Landkreis Deggendorf). Mehrere Keller mussten ausgepumpt werden, umgestürzte Bäume blockierten die Straßen.

Weitere Personen wurden nach ersten Erkenntnissen des Polizeipräsidiums Niederbayern im Zusammenhang mit der Unwetterfront nicht verletzt. Auch die entstandenen Schäden werden als gering eingeschätzt.

Lage in Oberbayern deutlich ruhiger

Deutlich ruhiger war die Lage am Pfingstsonntag dagegen im Einsatzbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Lediglich ein paar umgestürzte Bäume, Unfälle mit Blechschäden aufgrund von Aquaplaning und vollgelaufene Keller habe es gegeben, so ein Sprecher gegenüber der PNP am Montagmorgen. Wie die Polizei Altötting am Montag mitteilt, wurde ein großes Kunststoffdach einer örtlichen Firma abgedeckt. Sturmböen wehten es auf fahrende Fahrzeuge in der Mühldorfer Straße. Verletzt wurde niemand.

„Nichts Dramatisches“ meldet auch das Polizeipräsidium Oberbayern Nord am Montagmorgen auf Nachfrage unserer Zeitung. Umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller hätten die dortigen Beamten in der Nacht aber auch gut beschäftigt.

Wenige Einsätze in der Oberpfalz

Als ebenfalls „nicht dramatisch“ bezeichnet das Polizeipräsidium Oberpfalz die Einsatzlage wegen des Unwetters. Betroffen waren die Bereiche um Dietfurt (Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz), Hemau, Deuerling und Nittendorf (alle Landkreis Regensburg). Hier wurden insgesamt sechs Keller überflutet. Etwas brisanter war die Lage laut Polizei in Bachmühle/Hemau. Dort stieg der Bach innerhalb von 30 Minuten um einen Meter an.

Auch im Allgäu hatte es am Pfingstsonntag schwere Gewitter mit Hagel und stürmischen Windböen gegeben. Im Bereich des Landkreises Lindau sah es nach Hagelschauern so aus, als habe es geschneit: Die Straßen waren weiß. Unter anderem war ein Radlader im Einsatz, um die Hagelkörner beiseite zu schieben.

− dpa