Den perfekten Tannenbaum zu finden, sicher zu transportieren und bis nach den Weihnachts-Feiertagen frisch zu halten – das gelingt mit diesen einfachen Tipps. Worauf es bei Transport und Pflege ankommt, damit der Christbaum lange hält und wenig nadelt.
Wahl zwischen schlagen oder schneiden
Meist am ersten Advent beginnt bei den Bayerischen Christbaumverkäufern die Saison. Ein Tannenbaum, festlich mit Kugeln, Ornamenten und Figürchen zum Christbaum geschmückt, ist bei vielen fester Bestandteil des Weihnachtsfestes. Im Gespräch mit der Mediengruppe Bayern gibt der Tannenbaumverkäufer Helmut Gierstdorfer aus Thalmassing-Wolkering (Landkreis Regensburg) Tipps, wie der Baum möglichst lange hält. Seit 25 Jahren baut der Familienbetrieb Gierstdorfer Tannenbäume an.
Vom Feld oder aus dem Supermarkt?
„Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: einen Baum selbst zu schlagen oder einen bereits geschnittenen zu kaufen“, so Gierstdorfer. Einen Baum „zu schlagen“, also ihn selbst auszusuchen und zu umzusägen, ist bei vielen Familien Tradition. Deutlich schneller geht es, einen bereits geschnittenen Baum auszuwählen. Einen Unterschied zwischen geschnitten und geschlagen gibt es in der Haltbarkeit nur, wenn der bereits geschnittene Christbaum schon älter ist.
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Frischer Baum oder älteres Modell? Auf diese Anzeichen ist zu achten
Doch wie erkennt man überhaupt, wie frisch der Baum ist? „Umso heller die Schnittfläche ist, desto frischer ist er“, gibt der Tannenbaumverkäufer einen Tipp. Die Haltbarkeit des Weihnachtsbaums kann man auch mit der Kaufentscheidung beeinflussen. „Zum Beispiel, indem man den Baum da kauft, wo er auch produziert wird. Dort werden die Bäume auf Bedarf und Nachfrage geschnitten.“ Von Christbäumen aus dem Supermarkt rät er ab: „Die sind schon eine Zeit lang unterwegs gewesen. Das tut dem Baum nicht gut.“ Die Bäume kämen zum Teil aus Norddeutschland oder aus Dänemark bis nach Bayern.
Sicherer Transport des Christbaums – Bußgelder vermeiden
Ist der perfekte Baum gefunden, steht der Transport an – ein oft unterschätzter Teil, bei dem es auf Sicherheit ankommt. An vielen Verkaufsstellen kann der Christbaum in ein Netz verpackt werden. Laut dem Tannenbaumverkäufer erleichtere das nicht nur den Transport, sondern sei auch für den Baum gut: „Er ist dadurch geschützt. So können keine Zweige oder Äste abbrechen.“
Ist der Baum erst einmal verpackt, kommt die Frage des Transports auf. Hier sind einige Vorgaben zu beachten, wie auch Günther Tomaschko, Kriminalhauptkommissar des Polizeipräsidiums Niederbayern, erklärt. „Der Transport und die Sicherung von Ladung sind in der Straßenverkehrsordnung geregelt“, erklärt der Kriminalhauptkommissar.
Auf dem Dach, im Auto oder im Anhänger
„Demnach ist die Ladung einschließlich Gerätschaften zur Ladungssicherung so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei einer Vollbremsung oder einer plötzlichen Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, Lärm erzeugen oder im schlimmsten Fall herabfallen kann.“ Das heißt, der Baum sollte, wird er auf dem Autodach transportiert, ordentlich befestigt sein. „Wird der Tannenbaum auf dem Dach transportiert, dann mit Stamm nach vorne“, gibt auch Gierstdorfer an. Die Maße von 2,55 Meter Breite und vier Metern Höhe darf das Fahrzeug inklusive Baum nicht überschreiten. Sicherer ist der Transport im Anhänger oder im Kofferraum, wobei auch hier auf die Sicherung des Baums zu achten ist.
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Ragt der Baum aus dem Kofferraum, braucht es eine Fahne
Passt der Baum selbst nicht in den Kofferraum, und ragt hinten heraus, ist das laut Tomaschko kennzeichnungspflichtig. Dazu können eine hellrote, durch eine Querstange auseinandergehaltene Fahne (30 mal 30 Zentimeter), ein großes rotes Schild, das quer zur Fahrtrichtung pendelt, oder ein senkrecht angebrachter roter zylindrischer Körper genutzt werden, wie der Kriminalhauptkommissar ausführt. Stellt die Polizei bei ihren Kontrollen einen unzureichend gesicherten Tannenbaum fest, droht ein Bußgeld.
Die Verstöße des falschen Christbaum-Transports werden als Verstoß gegen die Ladungssicherheit gewertet. „Der Bußgeldkatalog sieht hierfür, je nach Verstoß, eine Reihe von Verwarnungs- und Bußgelder und Punkte im sogenannten Fahreignungsregister vor.“ Das Verwarngeld kann dabei von Fall zu Fall schwanken und bis zu mehrere hundert Euro betragen.
Baum muss sich erst akklimatisieren
Wer kennt es nicht? Die Nadeln rieseln schon vor Weihnachten. Mit nur wenigen Tipps bleibt der Baum frisch und grün. Und das laut dem Christbaumverkäufer Gierstdorfer bis Heilige-Drei-Könige (6. Januar). Wie er erklärt, kann ein Christbaum Temperaturwechsel nur schwer verarbeiten. Besonders wenn er vom Kalten ins Warme komme. Deshalb: „Den Baum erstmal vor dem Haus in einen Eimer mit Wasser stellen und so lange wie möglich draußen lassen.“ Dann kann der Baum Wasser zusätzlich durch Nebel, Regen oder Tau aufnehmen. Ist es in der Wohnung sehr warm, empfiehlt es sich, den Baum erstmal im Keller oder der Garage akklimatisieren zu lassen.
So bleibt der Weihnachtsbaum bis Januar frisch
Dass der Baum auch im Wohnzimmer lange frisch bleibt, sei ausreichende Wasserversorgung das A und O. „Ist er genügend versorgt, bleibt er auch bis Heilig-Drei-Könige frisch“, weiß der Tannenbaum-Verkäufer. Von anderen zusätzlichen Mitteln rät er ab. „Es gibt viele Theorien zu zusätzlichen Stoffen, die man ins Wasser gibt, wie beispielsweise Blumendünger, aber unsere Tests haben gezeigt: Wasser reicht völlig aus“, erklärt Gierstdorfer. Zudem gelte: Der Baum sollte nicht neben dem Heizkörper oder Kamin stehen, da er sonst austrocknen kann. Sonst gelte laut dem Fachmann, die „Heizung maßvoll aufdrehen und auf den Wasserstand achten“.
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