Tourismussaison 2024
Mit 3,5 Millionen Übernachtungen verzeichnet Nürnberg einen Anstieg um über neun Prozent

20.01.2025 |

Recht zufrieden ist man im Rückblick auf 2024 im Fränkischen Seenland — hier der Brombachsee –, wobei hier der Tagestourismus Federn lassen musste. Foto: Harry Körber/imago

Der Tourismus in Deutschland steuert 2024 trotz Wirtschaftskrise auf ein Rekordjahr zu. Den Einbruch in der Corona-Pandemie hat die Branche längst hinter sich gelassen und erreicht Übernachtungszahlen, die das Vorkrisenniveau noch übertreffen. Die Tourismusverbände in der Region zeigen sich in ersten Einschätzungen durchaus zufrieden. So formuliert es Hans-Dieter Niederprüm, der Geschäftsführer des Tourismusverbands Fränkisches Seenland.

Bei den Übernachtungen erreiche man wohl ungefähr das Vorjahresergebnis. Das vierte Quartal sei allerdings schlechter gewesen, dafür war der Start ins Jahr hervorragend, freut sich Niederprüm.

„Das Frühjahr war extrem warm“, dafür sei es dann zum eigentlichen Saisonstart kalt geworden. Im Mai verzeichnete man bei den Ankünften ein plus von 26 Prozent, dafür im Juni ein Minus von 23 Prozent: „Wir sind abhängig vom Wetter und den Brückentagen.“

Damit entspricht das Fränkische Seenland nicht ganz dem Deutschlandtrend, bei dem ein Wachstum bei den Übernachtungen von rund 1,8 Prozent registriert wurde. Auch im November 2024 kletterte die Zahl der Übernachtungen inländischer Gäste in der Republik um 4,9 Prozent auf 26,6 Millionen.

Was vergangenes Jahr für Niederprüm dazukam und zumindest die Tagesausflugszahlen verhagelt hat: die Blaualgenprobleme am Altmühlsee. Das daraus resultierende Badeverbot habe Auswirkungen auf den Tagestourismus gehabt, hier seien wohl „erhebliche Rückgänge“ zu erwarten.

In der Stadt Nürnberg wurden bis November knapp 3,5 Millionen Übernachtungen gemeldet – ein Plus von mehr als neun Prozent. Wesentlichen Anteil daran haben Yvonne Coulin, der Geschäftsführerin der Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg, zufolge ausländische Gäste: Ihr Anteil an den Übernachtungen steigerte sich von 2023 auf 2024 um 15,2 Prozent. „Dieses Ergebnis stellt eine Rekordmarke für den Tourismus in den ersten elf Monaten eines Jahres in Nürnberg dar“, sagt Coulin.

Im Altmühltal kann man solche Nachrichten nicht verkünden. „Wir haben ein Angebotsproblem“, erklärt Naturpark-Geschäftsführer Christoph Würflein. „Wir haben keine großen Hotels.“ Hinzu komme, dass gerade im ländlichen Raum viele Gastrobetriebe und auch kleinere Pensionen aufgegeben haben. Ein Grund dafür sei der Personalmangel, sagt Würflein. Dabei verzeichne das Altmühltal eigentlich „eine stabile Nachfrage“. Die Zahl der Gästeankünfte blieb von Januar bis November 2024 mit knapp 690 000 nahezu konstant im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die der Übernachtungen sank jedoch um 1,9 Prozent auf gut 1,3 Millionen. „Aber wir sind nicht unzufrieden“, bilanziert Würflein.

Magere wirtschaftliche Zeiten hin oder her: Bereits jetzt berichten die Reiseveranstalter von  zahlreichen Buchungen für  dieses Jahr.

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