Bad Windsheim
Mann droht mit Pistole: Mit Schuss aus Polizeiwaffe verletzt

06.04.2024 | Stand 08.04.2024, 6:34 Uhr |

Blaulicht - Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens. - Foto: David Inderlied/dpa/Symbolbild

Bei einem Autokauf kommt es zum Streit. Die Polizei wird gerufen. Ein Mann richtet eine Pistole auf die Beamten - die ebenfalls zur Waffe greifen.

Am Bahnhof von Bad Windsheim in Mittelfranken westlich von Nürnberg ist ein Mann am frühen Freitagabend durch einen oder mehrere Schüsse aus einer Polizeiwaffe schwer verletzt worden. Er habe die Beamten mit einer Pistole bedroht, daraufhin hätten die Beamten geschossen, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei sei gegen 17.15 Uhr zum Bahnhof gerufen worden, weil es dort im Zusammenhang mit einem Autoverkauf zu einem Streit und offensichtlich auch zu Handgreiflichkeiten gekommen war.

Bei dem Verletzen handelt es sich laut Polizeisprecher um den potenziellen Käufer des Autos. Der Mann wurde zunächst vor Ort ärztlich versorgt und dann ins Krankenhaus gebracht. Seine Identität sei bisher nicht geklärt, sagte der Polizeisprecher.

Der Verkäufer wurde am Abend noch von der Polizei vernommen. Warum es zwischen den beiden Männern zum Streit kam, war unklar. Offen blieb auch, ob der Kaufinteressent auch den Verkäufer mit der Pistole bedroht hatte.

Der Bahnhofsplatz wurde weiträumig abgesperrt. Der Zugverkehr war aber laut Polizeisprecher nicht beeinträchtigt.

Wie viele Schüsse abgegeben wurden, war offen. Das Bayerische Landeskriminalamt ist in die Ermittlungen involviert; das ist bei Schusswaffengebrauch durch Polizisten standardmäßig vorgesehen.

Zweimal hatten in den vergangenen Tagen Polizeibeamte in anderen Städten zur Waffe gegriffen - hier mit tödlichem Ausgang. Bei einem Polizeieinsatz in der Dortmunder Innenstadt starb am Mittwochabend ein 52-jähriger Obdachloser. Er soll mit einer Eisenstange aus dem Gerüstbau zuerst einen anderen Obdachlosen traktiert und nach dem Eintreffen der Polizei mehrfach gegen die Tür einer Kirche geschlagen haben. Als er trotz mehrfacher Aufforderung die Eisenstange nicht weglegte und auch ein Elektroschocker kaum Wirkung zeigte, habe ein Polizeibeamter einen Schuss aus seiner Dienstwaffe abgegeben, berichtete die Polizei.

Wenige Tage zuvor - am Samstag - war bei einem Polizeieinsatz im niedersächsischen Nienburg an der Weser ein 46 Jahre alter Mann durch Schüsse aus Polizeiwaffen tödlich verletzt worden. Zuvor soll er seine Freundin mit einem Messer bedroht haben, sie verständigte die Polizei. Als er die Polizisten und einen Diensthund mit einem Messer angriff, schossen die Polizisten. Der Mann wurde von acht Projektilen getroffen. Eine Beamtin wurde bei dem Einsatz angeschossen, die Ermittler gehen davon aus, dass sie aus einer Polizeiwaffe getroffen wurde.

© dpa-infocom, dpa:240405-99-575740/4

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