Erkenntnisse aus Studie
Landkreise im Süden Bayerns bereiten sich auf Blackout vor

30.09.2022 | Stand 30.09.2022, 20:01 Uhr

Ein Zettel „Heute wegen Stromausfall geschlossen!“ hängt an der Tür eines Geschäftes. −Foto: Paul Zinken/dpa

Im südlichen Bayern bereiten sich Landratsämter derzeit gemeinsam auf einen möglichen Blackout vor. Die landkreisübergreifende Notfallplanung werde gemeinsam weiter ausgebaut, teilte das Landratsamt Traunstein am Freitag mit.



Mehr dazu: Angst vor dem Blackout: Was tun, wenn der Strom ausfällt?

„Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem derartigen Geschehnis kommt, ist schwer einzuschätzen“, sagte Landrat Siegfried Walch (CSU). Dennoch sei es wichtig, über Notfallpläne und über die nötige Infrastruktur zu verfügen und somit sehr schnell reagieren zu können.

Studie zu Blackout

Die Landkreise Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf a. Inn und Traunstein hatten laut Mitteilung gemeinsam eine Studie zum Thema großflächiger und länger währender Stromausfall in Auftrag gegeben. Fachexperten hätten für alle Landkreise eine sogenannte Kommunale Impact Analyse (KIA) zur Krisenprävention ausgearbeitet.

Auf Basis der bereits vorliegenden Ergebnisse würden präventiv zielgerichtete Maßnahmen getroffen. Unter anderem gehe es um Notstromaggregate, aber auch um Vorräte an Brennmaterial.

Fokus auf kritische Infrastruktur

Es könne hier allerdings keine hundertprozentige Sicherheit für jeden Einzelnen geben. „Wir müssen uns auf die kritische Infrastruktur konzentrieren“, sagte Walch der dpa. Dazu zählten unter anderem Kliniken, Rettungsdienste, Pflegeheime, digitale Kommunikation, Wasserversorgung, Behörden, Bezahlsysteme und Logistik. „Die Sicherheitslage verschärft sich rasant, wenn die kritische Infrastruktur nicht mehr funktioniert.“

Fast jedes Jahr eine Katastrophe

In den vergangenen Jahren habe es in der Region fast jedes Jahr ein Großschadensereignis oder einen Katastrophenfall gegeben. In Kürze werde nun im Landkreis ein Katastrophenschutz-Zentrum errichtet, in dem auch Material untergebracht werden könne. Ein Blackout könne durch Naturkatastrophen und Wetterextreme, aber auch Energieknappheit, Sabotage oder Cyberangriffe hervorgerufen werden, hieß es.

− dpa