Von Johannes Hartl
Kinder, die um die Häuser ziehen, gruselige Kostüme und der ein oder andere Streich: Das meiste, was sich an Halloween abspielt, ist harmloser Spaß. Doch manche Streiche schlagen auch über die Stränge. Für den Fall steht die Polizei in den Startlöchern.
Ein Überblick, wie die Polizei in der Oberpfalz, in Niederbayern und Oberbayern auf die Nacht blicken:
Bereits am Freitag hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) eine höhere Polizeipräsenz und konsequente Kontrollen für die Halloween-Nacht angekündigt. „Halloween ist kein Anlass für nächtlichen Unfug und erst recht kein Freibrief für Straftaten“, sagte der Minister und warnte eindringlich vor übertriebenen Scherzen.
Tatsächlich haben sich die Polizeien in der Oberpfalz sowie in Nieder- und Oberbayern auf die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November eingestellt. „Unsere Dienststellen werden heute Nacht im Rahmen ihrer Streifentätigkeit besonders darauf schauen“, sagt etwa eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Das geschehe überwiegend im Rahmen des normalen Streifendienstes. Wenn Kinder um die Häuser ziehen und um Süßigkeiten betteln, sei das „völlig legitim“. Aber wenn etwas kaputt gemacht oder gar randaliert werde, „da hört der Spaß sehr schnell auf“.
Die Polizei hat sich für Halloween vorbereitet
„Natürlich schauen wir verstärkt drauf“, heißt es auch vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord. Halloween sei ein Tag, an dem etwas mehr kontrolliert werde als sonst. Dafür kann das Präsidium auch auf Unterstützungskräfte zurückgreifen, die partiell aushelfen können, um die Quote im Außendienst etwas zu erhöhen - also die Polizisten, die auf der Straße unterwegs sind.
Auch das Polizeipräsidium Niederbayern hat seine „polizeiliche Präsenz angepasst erhöht“, wie es eine Sprecherin formuliert. Die Kräfte kämen überwiegend aus den eigenen Dienststellen sowie von den Einsatzzügen in Passau, Straubing und Landshut. Für den Fall, dass es zu Vorfällen komme, die die „üblichen Streiche übersteigen“, würde das „konsequent verfolgt“.
Ähnlich sieht es das Polizeipräsidium Oberpfalz in Regensburg. „Wir haben es auf dem Schirm und natürlich sollen die Leute auch feiern – so lange bestimmte Grenzen nicht überschritten werden, haben wir auch nichts dagegen“, sagte ein Sprecher. Die Grenze würde immer da gezogen, „wo Straftaten beginnen“.
An Halloween bleibt es meist ruhig
Im Großen und Ganzen bleibe es an Halloween aber meist entspannt, größere Probleme seien eher die Ausnahme - darin sind sich die Präsidien einig. „Wir erwarten wie auch in der Vergangenheit keine größeren Einsatzlagen, die die öffentliche Sicherheit besonders beeinträchtigen“, heißt es beispielsweise in Niederbayern. Und auch das Polizeipräsidium Oberbayern Süd betont: „Wir rechnen nicht damit, dass es heute Nacht groß eskaliert.“ Halloween sei bislang bei ihnen kein „riesen Thema“ gewesen.
Die vergangenen Jahre sei nicht erkennbar gewesen, dass totales Chaos herrsche, sagt auch ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Es gebe natürlich etwas mehr Einsätze als sonst - vor allem dann, wenn der Bereich zwischen Streich und Straftat verschwimmt. Als Beispiel nennt der Sprecher Eier, die auf ein Haus geworfen werden, und doch Schäden verursachen können, wenn es über längere Zeit nicht bemerkt wird. Aber insgesamt bleibe es meist recht entspannt.
Beim Polizeipräsidium Oberpfalz ist es ähnlich. Von den Einsätzen her, sagt ein Sprecher, war es in den vergangenen Jahren mit einem „normalen Samstag“ vergleichbar. Ein Sprecher des Präsidiums appelliert aber, auch darauf Rücksicht zu nehmen, dass nicht alle Menschen mit Halloween etwas anfangen können.
Innenminister Herrmann bittet um Rücksichtnahme
Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann stellt das in seiner Pressemitteilung heraus. „Viele Menschen besinnen sich an diesen beiden Tagen wieder auf unsere eigentlichen Traditionen“, sagt er. „Ich appelliere an die Halloween-Fans, auch darauf Rücksicht zu nehmen.“ Tatsächlich ist der 1. November ein sogenannter Stiller Tag, dessen Schutz um zwei Uhr nachts beginnt - bis dahin müssen Partys also beendet sein.
Ansonsten sei entscheidend, „dass andere nicht gefährdet oder geschädigt werden“, sagt Herrmann. Deshalb ist sein Appell klar: „Es ist besser, seine Energie und Kreativität in fantasiereiche Kostüme oder Dekorationen zu stecken als in sinnlose Streiche.“
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