Strafe nicht bezahlt
Gefängnis statt Ägypten-Urlaub: Österreicher am Flughafen München festgenommen

08.08.2022 | Stand 22.09.2023, 7:06 Uhr

Man weiß nie, wohin die Reise geht. Ein Österreicher hatte wohl vergessen, dass er bei der bayerischen Justiz noch mit knapp 18.000 Euro in der Kreide stand. −Symbolbild: Bundespolizei

Die Urlaubskasse gut gefüllt, Koffer gepackt und das Ticket in der Tasche. So kann der Reise nichts mehr im Weg stehen – außer ein offener Haftbefehl vielleicht.



Ein Österreicher ist am Samstag am Flughafen München genau über dieses Hindernis gestolpert. Statt Urlaub im Süden, wird er nun den Sommer und den Rest des Jahres im Gefängnis verbringen müssen.

Wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt

Ziel der Reise des gebürtigen Iraners war der ägyptische Urlaubsort Marsa Alam. Dem stand allerdings ein Haftbefehl entgegen. Die Justiz in München hatte bundesweit nach dem 37-Jährigen suchen lassen, weil er nach einer Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung seine Geldstrafe nicht bezahlt hatte.

Das Amtsgericht München verurteilte den Wiener nach einem Vorfall im Sommer 2019 zu 6090 Euro Geldstrafe oder 210 Tagen Ersatzhaft. Außerdem sollte der 37-Jährige noch knapp 11.000 Euro an Wertersatz und 725 Euro für die Verfahrenskosten zahlen. Um der Strafe zu entgehen tauchte der Österreicher allerdings unter. Seit Mai diesen Jahres suchte die Staatsanwaltschaft deshalb bundesweit nach ihm.

Vor Ausreise nach Ägypten festgenommen

Diese Suche hatte an diesem Wochenende nun ein Ende. Bundespolizisten nahmen den Wiener fest, als er am frühen Samstagmorgen nach Ägypten ausreisen wollte. Nachdem die Reisekasse des Festgenommenen nicht annähernd ausreichte, um den von der Münchner Justiz geforderten Betrag in Höhe von knapp 18.000 Euro zu begleichen, musste dieser sein Reiseziel in Richtung München-Stadelheim ändern. Dort wird er nun die nächsten sieben Monate hinter Gittern verbringen.

− ln