Tiere in den Alpen
Gämsen geht es besser als erwartet

09.09.2024 | Stand 09.09.2024, 17:32 Uhr |

Alpentiere - Gämse - Gämsen sind ein Symboltier der Alpen. (Archivfoto) - Foto: Angelika Warmuth/dpa

Ist die Gams bedroht - oder gibt es sogar eher zu viele Tiere? Darüber gibt es immer wieder einmal Disput zwischen Tierschützern, Jägern und Waldbesitzern. Nun ging eine Studie der Frage nach.

Den Gämsen in den oberbayerischen Bergregionen geht es besser als angenommen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), die Bestände der Tiere in Oberbayern im Karwendel und im Chiemgau an der Kampenwand untersuchten. „Es gibt dort mehr Tiere als erwartet“ - das sei die Quintessenz der Untersuchung, teilte die Landesanstalt mit. 

Demnach lebten in den beiden Gebieten zum Untersuchungszeitraum rund 1.300 Gämsen - obwohl die beiden Projektgebiete deutlich weniger als zehn Prozent des bayerischen Alpenraums einnehmen, wie es in dem Bericht des LWF heißt. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuerst darüber berichtet.

Dichte an Gämsen „beachtlich“ 

Die Ergebnisse belegen nun „sehr individuenreiche Wildbestände“ in beiden Gebieten, erläuterte die LWF. „Im nationalen wie im internationalen Vergleich sind die Dichten, insbesondere für die Gams, beachtlich.“ 

Speziell im Karwendel seien bei den Gämsen mehr Tiere festgestellt worden als auch von Experten erwartet, sagte der Präsident des LWF, Peter Pröbstle, der Deutschen Presse-Agentur. Es sei dort aber mit viel Fels auch ein „ein optimaler Gams-Lebensraum“. Auch der Gesundheitszustand der Tiere sei sehr gut.

Keine Vorgabe für Abschusspläne

Unbestritten blieb, dass eine Bestandsregulierung nötig ist. Die Studie überlässt jedoch die Entscheidung über Abschusspläne für Gams, Rotwild und Rehe den zuständigen Behörden. Diese müssten sich mit den Erkenntnissen befassen und sie bewerten, hieß es. Auch über mögliche Schonzeitaufhebungen, um die immer wieder gestritten wurde, äußert sich die Studie nicht.

Aus Sicht der Wildbiologen sei nur zu sagen, dass in bestimmten Bereichen die Jagdzonen für Gämsen, Rotwild und Rehe angepasst und optimiert werden sollten, sagte Pröbstle. Im Chiemgau verschiebe sich der Fokus bei Abschüssen zum Schutz des Waldes auf das Rehwild. Im Karwendel müsse man wahrscheinlich auch an die sehr hohe Dichte der Gams im Wald heran. Der Schutzwald müsse eine Chance zum Aufwachsen haben.

 

 

© dpa-infocom, dpa:240909-930-227691/1

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