In Niederbayern und im nördlichen Oberbayern haben die anhaltenden Schneefälle in der Nacht zu insgesamt über 80 Unfällen geführt. „Und es werden minütlich mehr“, sagt man bei der Polizei am frühen Freitagmorgen. Eher ruhig war es in Oberbayern-Süd und der Oberpfalz.
31 witterungsbedingte Unfälle in der Nacht bilanziert die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern gegen 6.30 Uhr. Aber alle nur mit Blechschäden. Ein Schwerpunkt sei nicht zu lokalisieren gewesen. Es habe Unfälle in Langquaid, Wörth/Isar gegeben, genauso wie in Bogen oder Zwiesel. Und da der Schneefall im einsetzenden Berufsverkehr anhält, erwartet die Polizei weitere Vorfälle. So ist es am frühen Vormittag beispielsweise zu einem Unfall zwischen zwei Lkw und drei Autos auf dem A3-Zubringer bei Aicha vorm Wald gekommen. Schulausfälle bleiben am Freitag jedoch die absolute Ausnahme: Einzig zwei Schulen im Landkreis Dingolfing-Landau verzichten auf Präsenzunterricht.
Unfälle werden „minütlich mehr“
„Es werden minütlich mehr“, bestätigt man im Polizeipräsidium Oberbayern-Nord in Ingolstadt. Dort waren es zwischen 20 Uhr und 6.30 Uhr um die 50 Unfälle, Tendenz steigendend. „Aktuell haben wir zehn offene Unfälle zu bearbeiten.“ Aber auch hier handelte es sich vor allem um Blechschäden, nur fünf Personen seien leicht verletzt worden.
Die Polizei warnt, vor allem jetzt beim steigenden Verkehrsaufkommen am Morgen, umsichtig und an die Straßenverhältnissen angepasst zu fahren.
Wobei der Räum- und Streudienst seine Arbeit sauber verrichtet, wie man im Oberpfälzer Präsidium betont. In Regensburg sei ein Räumfahrzeug fast „an jeder Kreuzung“ zu sehen. Dort fällt die Unfallbilanz auch vergleichsweise schmal aus: Nur vier Unfälle, alle aus den Bereichen Neumarkt und Schwandorf, seien gemeldet worden. Eine Person sei hier leicht verletzt worden.
Im Rosenheimer Präsidium, wo man Schnee und Eis aufgrund der Alpennähe gewohnt ist, spricht man von einer normalen Nacht. Hier habe es aufgrund der Witterung kein erhöhtes Unfallaufkommen gegeben. Gekracht hat es aber auch hier, etwa bei Unfällen im Landkreis Altötting oder im Landkreis Traunstein.
Niederschläge halten an
Die Niederschläge - Schnee und Regen im Wechsel - sollen auch in den kommenden Tagen anhalten, mit schwierigen Straßenverhältnissen ist daher weiter zu rechnen. Zudem warnt die Polizei an Straßen durch Waldstücke vor erhöhter Unfallgefahr durch Schneebruch. In diesen Bereichen sei unter anderem mit umgestürzten Bäumen zu rechnen.
Der Deutsche Wetterdienst sagte für einen breiten Streifen Bayerns zwischen dem Raum Nürnberg im Norden und dem nördlichen Alpenvorland weitere Schneefälle voraus, mancherorts mit bis zu acht Zentimeter Neuschnee. Wärmer ist es laut Vorhersage vom Freitagvormittag zunächst im südlichen Oberbayern, dort regnet es.
Am Spätnachmittag soll es dann auch Süden wieder frostig werden, zwischen Allgäuer Alpen und dem unterem Inn sollen laut Wetterdienst bis Samstagabend 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee fallen. Weiter nordwestlich sollen es häufig zehn bis zwanzig Zentimeter Neuschnee werden, nordwestlich der Fränkischen Alb und im Gebiet des Mains nur wenig Schnee.
− dpa
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