Berühmt ist Otto Dix vor allem für sein von Schrecken erfülltes Werk „Der Krieg“. Ganz anders dagegen ein Bilderbuch, das nun in München unter den Hammer kommt.
Ein lange verschollenes Bilderbuch des Malers Otto Dix (1891-1969) wird am 6. Dezember in München versteigert. Das Werk mit 14 großformatigen Aquarellen sei eine fantastische Zusammenstellung aus Historie, Märchen und biblischen Themen, teilte das Auktionshaus Ketterer Kunst in München mit. Der Künstler habe das Buch um 1925 angefertigt, zum fünften Geburtstag von Hana, der Tochter seiner Ehefrau Martha aus deren erster Ehe. Lange war die Existenz des Werkes unbekannt. Erst 2016 nach dem Tode Hanas sei es in Oberbayern in deren Nachlass entdeckt worden. Der Schätzpreis liegt nach Angaben von Ketterer Kunst zwischen 250.000 und 350.000 Euro.
In dem Bilderbuch schütten gleich zu Beginn Engelsputten ein Füllhorn an bunten Geschichten für das Mädchen aus. In bunten Farben illustriert Dix unter anderem einen Ritter mit Familie zu Pferde und die Bremer Stadtmusikanten. Andere Bilder zeigen den Heiligen Georg mit dem Drachen und Maria mit dem neugeborenen Jesuskind.
Der in Gera geborene Dix gilt als Vertreter der Neuen Sachlichkeit, wurde aber auch vom Expressionismus und vom Dadaismus beeinflusst. Die Nationalsozialisten diffamierten seine Kunst als entartet. Als eines seiner wichtigsten Werke gilt „Der Krieg“ über die Schrecken des Ersten Weltkrieges, das neben einem monumentalen dreiteiligen Gemälde auch eine Grafik-Mappe mit mehr als 50 Blättern umfasst. Dix wirkte in Dresden, Düsseldorf und Berlin. 1936 zog er an den Bodensee nach Singen, wo er 1969 starb.
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