Warnung
Bayern stehen stürmische Tage bevor - Experten erwarten Orkanböen

16.02.2022 | Stand 16.02.2022, 13:11 Uhr

Symbolbild: dpa

Das Wetter in Bayern wird in den nächsten Tagen derart stürmisch, dass Fachleute mit umstürzenden Bäumen und herunterfallenden Dachziegeln rechnen. Bis Anfang nächster Woche wechseln sich Warm- und Kaltfronten in schneller Folge ab und bringen teils sogar im Flachland orkanartige Böen mit sich. Spaziergänger sollten die bayerischen Wälder in den nächsten Tagen lieber meiden, warnte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Mittwoch. In den Bergen toben die Orkanböen gar noch heftiger.



„Wir sind aktuell in einer zunehmend lebhaften und sehr kräftigen Westströmung“, erläuterte DWD-Experte Guido Wolz. Diese entsteht durch einen sehr starken Temperaturgegensatz aus sehr kalter Luft in Nordeuropa und warmer Luft in den Subtropen. „Wir sind genau im Bereich der Zone, wo diese Luftmassen aufeinandertreffen“, erläuterte Wolz. „Die Natur ist immer bestrebt, sich auszugleichen, entsprechend bringt dies eine heftige Tiefdruckentwicklung mit sich.“

Schon am Mittwoch zieht eine Warmfront über den Freistaat hinweg, in der Nacht wird der Wind deutlich stärker. Im nördlichen Bayern kommt es laut DWD-Prognose zunehmend zu schweren Sturmböen, vereinzelt sind auch orkanartige Böen um die 110 Stundenkilometern möglich. In den Hochlagen der Gebirge treten vermehrt Orkanböen auf. „Die werden dann noch kräftiger“, schilderte Wolz. Letztlich sei dann auch der Süden Bayerns mit schweren Sturmböen betroffen, in höheren Lagen auch mit Orkanböen.

„Kräftige Westströmung“

Ab Donnerstagnachmittag schwächt sich dieser erste Sturm deutlich ab. „Wir verbleiben aber trotzdem in kräftiger Westströmung, das heißt, ein weiteres Sturmtief wird dann am Freitagabend zum Samstag erwartet“, erläuterte Wolz. „Auch da besteht höchstwahrscheinlich wieder die Gefahr von orkanartigen Böen vor allem in Teilen Nordbayerns. Und in den Bergen besteht weiterhin die Gefahr von richtigen Orkanböen.“

Auch am Wochenende wird es nicht gerade gemütlich. „Wir haben ein permanentes Auf und Ab mit einem Durchzug von Warmfronten und Kaltfronten.“ Mit den Warmfronten wird die Schneefallgrenze stark ansteigen, weswegen der DWD auch vor Tauwetter warnt, während es zugleich mit den Kaltfronten wieder kälter wird und in den Gebirgen schneit. Am Montag oder Dienstag dürfte die Strömung dann zunehmend auf Nordwest drehen und polare Meeresluft nach Bayern bringen. „Dann wird es an den Alpen mitunter länger und kräftiger und zum Teil ergiebiger schneien“, prognostizierte Wolz.

dpa