Wirbel um Investoren-Pläne
Aus dem ehemaligen Kaufhof in Regensburg soll ein islamisches Kulturzentrum werden

08.01.2025 | Stand 09.01.2025, 11:32 Uhr |

Unruhe um Kaufhof-Komplex: Investoren planen hier in Regensburg ein islamisches Kultur- und Einkaufszentrum. Foto: Philip Hell

Investoren planen, aus dem Kaufhof-Gebäude am Neupfarrplatz in Regensburg ein islamisches Kultur- und Einkaufszentrum zu machen. Diese Recherche der Mittelbayerischen Zeitung (Teil der Mediengruppe Bayern) sorgt für Diskussionen in Regensburg – und darüber hinaus.

  

Die Umsetzung der Pläne hänge laut Aussagen des Investors nur noch von Formalitäten ab, etwa dem Vorkaufrecht der Stadt. Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) betonte indes, dass die Investoren noch keinen Kontakt zur Stadt aufgenommen hätten.

Weiter sagte sie: „Ein islamisches Kultur- und Einkaufszentrum ist in meinen Augen nicht mit den Zielen der Stadt für die Entwicklung der Altstadt vereinbar.“

Scharfe Kritik von Astrid Freudenstein



Scharfe Kritik kam von ihrer Stellvertreterin Astrid Freudenstein (CSU). Sie warf Maltz-Schwarzfischer vor, hinter verschlossenen Türen vor sich hin gewurschtelt zu haben. Freudenstein forderte weiter: „Die Stadt muss jetzt von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen. Es wurde ohnehin zu lange verschlafen, etwas gegen diese Spekulation zu tun.“

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Auch in der Staatsregierung sorgen die Pläne für Aufsehen. Wirtschafts-Staatssekretär Tobias Gotthardt (Freie Wähler) äußerte sich in einem Interview gegenüber der Mediengruppe Bayern. Er bezeichnete das Vorhaben als „befremdlich“ und bezweifelte das Marktpotenzial eines solchen islamischen Kultur- und Einkaufszentrums. Er forderte: „Stadtrat, Wirtschaftsförderung und die geschaffene TaskForce müssen jetzt sehr schnell ihre konkreten Ansprüche für den künftigen Kurs im Kaufhof-Areal formulieren.“



Anmerkung: Die Mediengruppe Bayern besteht aus der Passauer Neuen Presse, dem Donaukurier und der Mittelbayerischen Zeitung. Der Link zur Sonderseite „Kaufhof Regensburg“ führt zu einem Plus-Angebot der Mittelbayerischen Zeitung.

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