Ingolstadt
Zahl der Arbeitslosen steigt auch in der Region

In Bayern und der Region sind deutlich mehr Menschen ohne Job als im Vorjahr

30.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:52 Uhr

Logo der Bundesagentur für Arbeit

Zwar scheint sich der Arbeitsmarkt nach Angaben der Agentur für Arbeit in Bayern wieder etwas zu erholen, die Zahl der Arbeitslosen steigt im Juli aber weiter -auch in der Region. Fast 5000 Betriebe in der Region haben Kurzarbeit angemeldet und lassen deutlich die Auswirkungen der Krise erkennen.

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland und Bayern nimmt zu. Bundesweit waren im Juli 2,91 Millionen Menschen ohne Job - das sind 57.000 mehr als im Juni und 635.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg damit auf 6,3 Prozent, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mit.

In Bayern sind im Juli 295.665 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 46 Prozent mehr Menschen als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote in Bayern liegt bei 3,9 Prozent. 

Arbeitslosigkeit in der Region

Das gilt auch die Region. Hier meldet die Agentur für Arbeit Ingolstadt am Donnerstag ebenfalls eine steigende Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,9 Prozent. 

„Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Beginn einer zweiten Jahreshälfte, der sich normalerweise durch die Beendigung von Schul- und Ausbildungsverhältnissen begründet und nur vorübergehend ist, trägt heuer vor allem die Handschrift der Pandemie", sagt Johannes Kolb, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ingolstadt. "Neben den unter 25-jährigen sind auch weitere Personenkreise betroffen. Insgesamt liegt die Arbeitslosigkeit weiterhin deutlich über dem Niveau von 2019, allerdings entspricht der monatliche Anstieg von Juni auf Juli nun wieder dem der Vorjahre."

Zu Beginn der Sommerferien in Bayern waren im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen 8.540 Personen arbeitslos gemeldet, 101 mehr als einen Monat zuvor.

Der aussagekräftigere Vorjahresvergleich belegt die seit März anhaltende Tendenz: Im Juli 2019 waren 5.458 Bürgerinnen und Bürger betroffen, 3.082 weniger als zum aktuellen Zeitpunkt. Die Arbeitslosenquote beträgt unverändert zum Vormonat 2,9 Prozent, vor Jahresfrist lag sie noch bei 1,9 Prozent. 

Kurzarbeit: Höchststand im Mai 

Die höchste jemals ermittelte Zahl von Kurzarbeitern in der Bundesrepublik hat Deutschland nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Mai erreicht. 6,7 Millionen Menschen waren in diesem Zeitraum in Kurzarbeit. 

In der Region hält sich das Rekordhoch ebenfalls. „Insgesamt 4.879 Betriebe haben seit dem Lockdown im März Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit Ingolstadt angezeigt und lassen damit sehr deutlich die Auswirkungen der Coronakrise erkennen", sagt der Agenturchef Kolb. Allerdings kamen im Juli mit 92 Anzeigen weit weniger hinzu, als in den Monaten davor. „Wir gehen aktuell davon aus, dass hier der Scheitelpunkt erreicht ist.“

Viele Ausbildungsplätze noch unbesetzt

Nach wie vor steht für diejenigen, die heuer neu in den Beruf einsteigen wollen, ein sehr breites Spektrum an Ausbildungsplätzen zur Verfügen. 1.310 Lehrstellen in der Region sind für den Start in 2020 noch unbesetzt. Für die, die noch nicht das Passende gefunden haben, lohnt es sich, sich weiterhin zu orientieren und zu bewerben. Für eine Beratung steht dafür die Hotline der Arbeitsagentur Ingolstadt unter 0841/ 9338-888 zur Verfügung. 

Weniger offene Stellen

Die Zahl der offenen Stellen liegt im Juli deutlich unter dem Vorjahresniveau. Waren den Vermittlungsfachkräften vor einem Jahr noch insgesamt 4.667 vakante Arbeitsplätze zur Besetzung gemeldet, sind es aktuell noch 3.221. Betroffen sind vor allem die Branchen Arbeitnehmerüberlassung, verarbeitendes Gewerbe und Gastgewerbe.

Der Arbeitsmarkt im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen  

Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Arbeitslosigkeit im zu Ende gehenden Monat nochmals etwas erhöht. Sie stieg im Vergleich zum Juni um 42 auf 3.486 Personen, 1.195 mehr als noch im Vorjahr. Dies ergibt eine aktuelle Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent (Vorjahr: 2,8 Prozent). Aktuell gibt es in der Schanz 1.124 unbesetzte Stellen, 571 weniger als im Vorjahr. 
 
Im Landkreis Eichstätt ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen im Juli leicht gesunken. 1.617 Personen, 596 mehr als im Vorjahr, sind aktuell auf Beschäftigungssuche. Die Arbeitslosenquote beträgt zum Stichtag 2,1 Prozent (Vorjahr: 1,3 Prozent). 643 Arbeitsstellen und damit 377 weniger als vor Jahresfrist sind den Vermittlungsfachkräften zur Besetzung gemeldet. 
 
Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wurden 1.565 Personen als arbeitslos gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der arbeitslosen Landkreisbürgerinnen und -bürger um 546. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,7 Prozent (Vorjahr: 1,8 Prozent). Der Bestand an vakanten Stellen beträgt 559, was gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 372 bedeutet. 
 
Im Landkreis Pfaffenhofen erhöhte sich die Zahl der arbeitslos Gemeldeten im Juli auf 1.872. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs von 745 Landkreisbürgerinnen und –bürgern. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 2,5 Prozent (Vorjahr: 1,5 Prozent). Das Arbeitsplatzangebot umfasst 895 offenen Stellen, 126 weniger als vor einem Jahr. 

dk, dpa